Die Beziehung zu Gott

Ich vermute, ich habe in meinem Leben in etwa dreitausend Esoteriker persönlich kennengelernt. Im Nachhinein betrachtet sind nur wenige über geblieben, die den spirituellen Weg auch wirklich ernsthaft gehen und nicht nur an der Oberfläche wie Bienen von einer Blüte zur nächsten Blüte fliegen, auf der Suche nach Blütenstaub.
95% all derjenigen, die ich kennengelernt habe, haben ihr unstetes oberflächliches Verhalten nie abgelegt, sondern sind “egoistische Sucher” geblieben, anstatt konstant einem Weg treu zu bleiben. Sie sind auf ihrem Weg nicht vorwärts gekommen, weil sie von einem “spirituellen Meister” zum Nächsten sind. Wird es unbequem und schmerzt es, sind sie weg.

Da ich ihre früheren Inkarnationen vielfach kannte, konnte ich beobachten, dass nur diejenigen, die bereits in früheren Inkarnationen gelernt haben den Weg immer vorwärts zu gehen, wenn man auch zwischendurch das Gefühl hat, dass nichts vorwärts geht, im Endeffekt diejenigen waren, die spirituelle Geschichte geschrieben haben und auch jetzt wieder spirituelle Geschichte schreiben werden.
Natürlich schreiben sie diese Geschichte nicht gegenwärtig, sondern erst nach ihrem Ableben, wenn man aus zweiter oder dritter Hand von ihren Schülern lernt, wo das Licht etwas abgemildert ist.

Die Wenigen sind diejenigen, die etwas solange wiederholen, immer wieder üben, selbständig weiterforschen und Durststrecken überwinden, bis sich ihr Bewusstsein erweitert. Spiritueller Fortschritt beruht nicht auf Wissen, sondern auf dem Bemühen, das, was man weiß, auch im Alltag seiner Beziehungen umzusetzen. Die Realisierung der Theorie ist das Schwierige, was Zeit braucht. Doch nur was wir in der Lebenspraxis realisiert haben, wirkt auch in uns und um uns. Wir sind zum Weg geworden, den andere beschreiten können, die uns nachfolgen, wenn es vielleicht auch nur wenige sein werden.

Lassen Sie sich nicht unterkriegen. Ermüden sie nicht, sondern gehen Sie beharrlich ihren Weg vorwärts, dann gehören sie zu den wenigen 5%, die spirituelle Kraft und Licht entwickeln werden. Der beste Beweis wird ihre spirituelle Einsamkeit werden, die dadurch entsteht, dass sie ihr Bewusstsein mit niemand mehr wirklich teilen können, weil andere Menschen sie nicht mehr verstehen, obwohl sie keineswegs unklar sind. Es ist vielmehr ihr Licht, dass für andere unangenehm geworden ist, weil sie ihre eigenen Unvollkommenheiten durch dieses Licht wahrnehmen.
Es bleiben schließlich nur 5% über und der Rest schläft weiter, weil Ihnen die Ausdauer fehlte Widerstände zu überwinden, die sich Ihnen entgegenstellten.

Diese Widerstände liegen in uns, sind unsere Untugenden und dementsprechend tauchen sie auch in irgendeiner Form in der äußeren Welt auf. Bei dem einen in Form von Geldknappheit, beim nächsten Arbeitslosigkeit, Unglück in der Liebe, Einsamkeit, Stolz oder sonst ein Problem, welches ihn zermürbt, sodass er die Hindernisse nicht überwindet, weil er sich nicht dementsprechend transformiert hat.

Der gesamte spirituelle Weg ist ein Weg der Transformation, doch kaum ein Mensch ändert sich freiwillig. Ein jeder versucht mit seinen bewährten menschlichen Methoden vorwärts zu kommen, doch die funktionieren auf dem Erleuchtungsweg nicht. Wir bauen schließlich nicht an einer Beziehung mit den Menschen, sondern mit Gott.

Wikimedia Public Domain / Gott und Adam