Resultate, die den Lehrer freuen
Gestern hat mir meine Frau Lisa erzählt, wie sehr sie sich darüber freut, dass ihre Meditationsschüler bereits erste Erfahrungen der Stille und spirituelle Bewusstseinszustände beim Meditieren erleben. Sich zum Beispiel wirklich körperlos zu fühlen, ist ein spiritueller Bewusstseinszustand.
Ich weiß jedenfalls den Wert solcher Ergebnisse zu schätzen, denn auf dem Weg zur Gedankenstille, kommen nur ganz selten spirituelle Wanderer ans Ziel. Ohne den richtigen Lehrer werden selten Fortschritte erzielt und mit dem falschen Lehrer wird es unmöglich.
Der spirituelle Lehrer, der meditieren kann, der weiß, wie wichtig es für den Schüler ist, dass er die Fähigkeit zur Meditation erlernt. Wird der Schüler fähig zur Konzentration und lernt er die Stille kennen, bis ihm diese jederzeit augenblicklich zugänglich ist, dann wird er zukünftig immer öfters Anteil haben am Paradies, welches er sich in sich erschlossen hat. Der innere Kosmos der himmlischen Sphären öffnet sich ihm.
Der spirituelle Lehrer arbeitet über Jahre auf dieses Ziel hin, denn die Erlangung von Konzentration und Ruhe in Geist und Seele des Schülers, ist das Resultat seiner Verklärung. Erst wenn wir in Geist und Seele rein sind, werden auch unsere Gedanken ruhen und die Meditation wächst.
Der Guru
Der wahre spirituelle Lehrer macht dem Schüler genau im richtigen Tempo seine innere Hölle bewusst. Der Neid, der Stolz, die Ängste, die Eifersucht, die Hochnäsigkeit oder sonstige Untugenden, die uns in unserer Seele quälen und schaden, werden uns durch unseren Lehrer immer bewusster.
Der wahre Guru treibt uns diese Eigenschaften aus, ohne jemals mit uns darüber zu sprechen. Es gelingt ihm, dass wir freiwillig diese Ungeheuer in uns aushungern, indem wir durch Gedankenkontrolle und Seelenhygiene ihre psychologischen Ursachen verstehen und uns durch Transformation davon befreien.
Der wahre Guru verfügt über die Alchemie der Liebe. Durch seine Liebe fühlt sich der Schüler subtil und doch freiwillig aufgefordert, ebenso ein liebender Mensch zu werden. Der Schüler fühlt sich unrein, solange er an seinen Untugenden festhält. Sein Guru sitzt ihm im Nacken und doch ist es eine telepathische Beziehung zwischen Beiden.
Der Guru mischt sich nicht ein, setzt jedoch Grenzen, falls der Schüler schwerhörig ist.
Müsste der Guru auf Fehler direkt hinweisen, dann hat der Schüler noch nicht die Reife, um einem wahren Guru zu folgen. Aus dem, was der Lehrer spricht und vermittelt, muss sich der Schüler das herausholen, was ihn betrifft. Ist der Schüler schwerhörig, übergeht er also sein Gewissen, wird er nicht lange der Schüler eines echten Gurus bleiben.
Ein echter Guru ist sehr unbequem, obwohl du für gewöhnlich immer eine schöne Zeit hast, wenn du ihn triffst. Du fühlst seine Liebe, seine Tiefe und Reinheit, die er ausstrahlt und im Raum schwingt. Was er redet, selbst wenn es scheinbar banal ist, erleuchtet immer wieder.
Du fühlst dich wohl in seiner Nähe, wenn Du auch in den Stunden, in welchen du mit dir alleine bist, in den ersten Jahren den Druck spürst, dich zu transformieren und ein edler Mensch zu werden. Dieser innere Druck entsteht, weil ihr euch näher kommt. Das Licht offenbart die eigene Hölle.
Ich mag das Wort und die Bedeutung von “Guru” sehr, wenn dieser Begriff auch in unserer westlichen Gesellschaft sehr negativ behaftet ist. Der Begriff Guru bedeutet übersetzt, vom Dunkel ins Licht.
Spiritueller Fortschritt
Spiritueller Fortschritt geschieht so langsam, dass 90% der Spirituellen schon lange vorher wieder ein profanes Dasein führen, bevor sich wirkliche spirituelle Fortschritte zeigen.
Der Erleuchtungspfad ist ein ewiger Weg, der nie endet. Bevor man das nicht wirklich in aller Tiefe verstanden hat, ist man ungeduldig und glaubt etwas zu versäumen oder zu verlieren.
Man läuft seinen Visionen hinterher und hofft auf das ewige Glück. Wir sehnen uns nach dem Paradies, doch werden wir dieses Paradies in uns herstellen müssen. Haben wir das Paradies in uns nicht erschlossen, können wir auch in kein anderes sphärisches Paradies der geistigen Ebenen eintreten.
Der Sphärenmagier und Mentalwanderer versteht auf allen Ebenen die hermetische Gesetzmäßigkeit: “Wie oben, so auch unten.” In uns liegt das Paradies, wenn wir so schön wie Engel geworden sind.
Der spirituelle Fortschritt zeigt sich in dem sich entwickelnden Vorstellungsvermögen, welches immer plastischer wird. Der Geist wird klar und ruhig. Wir schauen und fühlen mehr, die Gedanken werden immer weniger, ruhiger und klarer.
Spiritueller Fortschritt zeigt sich in der Ausgeglichenheit und Ruhe unserer Seele. Wir werden immer zufriedener und gleichmütiger, bei gleichzeitig gesteigerter Leistungsfähigkeit, weil unser Wille immer stärker wird. In der Ruhe liegt die Kraft.
Spiritueller Fortschritt zeigt sich in unserem Unterscheidungsvermögen, sodass wir augenblicklich das Lichte und das Dunkle in jedem Wesen erkennen. Wer die Seele und den Geist eines jeden Wesens sieht, der kann dementsprechend auch im Geistigen die Wahrheit von der Lüge unterscheiden. Philosophische Irrlehren und ihre Irrtümer können einfach nachvollziehbar für andere erklärt werden.
Es dauert viele Jahre, bis sich unser spiritueller Fortschritt auch in der Meditation zeigt. Die erlangte Meditationsfähigkeit ist das krönende Resultat, aus der zuvor stattfindenden Transformation, die in die Verklärung geführt hat.
Erlangen wir die Fähigkeit zur Meditation, Kontemplation und dem Samadhi, dann zünden wir den Turbo. Dann erst werden wir intuitiv.
Neunzig Prozent der spirituellen Wanderer kommen jedoch auf ihrem Weg in Wirklichkeit gar nicht wesentlich vorwärts, sondern drehen sich im Kreis. Es vergehen Inkarnationen um Inkarnationen ohne wesentliche Fortschritte, weil sie nicht wirklich an einen persönlichen Schöpfergott glauben. Die Verbindung zum Heiligen Geist kann nicht mehr hergestellt werden, weswegen sie auch nicht die Kraft haben, um die zuvor notwendige Seelenhygiene und Persönlichkeitstransformation freiwillig zu vollziehen. Dazu braucht es in der Regel einen Guru, der geschickt und geduldig darin ist, dem Ego des Schülers das Leben schwer zu machen.