Von Saturn zu Neptun

Die meisten Menschen stellen sich unter Meditation Ekstase, Stille und Einssein vor (Neptun). Sie träumen vom Höhepunkt (Neptun), doch kaum einer will die davor liegende Arbeit leisten (Saturn). Ohne Fleiß, gibt es jedoch keinen Preis.

Konzentration bedeutet Verzicht. Man lässt sich von nichts ablenken, sondern bleibt auf das Objekt seiner Meditation konzentriert. Ein Unternehmer, der zum Beispiel ein Bauprojekt erfolgreich umsetzen und zur Manifestation bringen will, braucht durchaus ein hohes Maß an Konzentrationsfähigkeit. Er wird sich durch nichts ablenken lassen dürfen, um seinen Plan umzusetzen. Er muss verzichten, um Erfolg zu haben.

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Er verzichtet vielleicht auf Freizeit, Urlaub mit seiner Familie, Unterhaltung mit seinen Freunden usw., um sein Ziel zu erreichen. Um sich konzentrieren zu können, muss man einen starken Willen haben, durch den man seinen Geist dazu zwingen kann, sich durch nichts ablenken zu lassen.

Solch einen starken Willen erlangen wir durch Arbeit und Verzicht, weswegen die Mönche aller Kulturen immer ein volles Tagesprogramm hatten (Saturn), welches durch seinen Takt, ein jedem Mönchd hohes Maß an Disziplin und Strenge zu sich selbst abverlangte. Es wurden die saturnischen Eigenschaften und Qualitäten in ihrer Seele herausgearbeitet, um für Neptun (Erleuchtung) zu reifen. Verzicht, Leidenschaftslosigkeit, Beständigkeit, Bescheidenheit, Verantwortungsbewusstsein, Geduld usw. müssen in uns realisiert werden.
Schließlich dürfen wir nicht den Boden unter den Füßen verlieren (Saturn), wenn zugleich der Geist aus dem Paradies (Neptun) schöpft.

Selbstlose Motive sind entscheidend

Sie können sich regelmäßig zur Meditation hinsetzen, oder fleißig arbeiten. Sobald ihre Motivation, weshalb und wofür sie arbeiten bzw. meditieren, selbstlos geworden ist und sie ihr Werk Gott, ihrer Familie, oder irgendeinem sonstigen höheren Ideal widmen, wird alles, was sie tun zur Meditation (Neptun) werden. Wirklich alles!
Wer nicht aus Selbstsucht und Selbstbestätigung arbeitet, schreitet über Saturn hinaus. Wer das selbstlos Göttliche realisiert, wird Göttliches vollbringen.

Diese innere Losgelöstheit entwickelt der Mensch jedoch nur über die Arbeit für ein höheres Ideal (Familie, Nation, Gott, Freunde usw.). Wofür setzen wir unsere Lebensenergie ein? Wofür setzen wir unser Geld und Zeit ein? Wofür arbeiten wir aus Liebe? Wofür setzen wir unseren Geist ein?

Persönliche Befindlichkeiten, also wie wir uns persönlich fühlen, was wir uns wünschen würden und was sich in unserem Leben gerade ereignet, dürfen keine Rolle mehr spielen und uns von unserer Mission ablenken. Wir müssen auf das Wesentliche konzentriert bleiben und unsere Pflicht erfüllen. Durch unseren Willen bleiben wir auf das Objekt unserer Meditation konzentriert. Wir ziehen etwas durch. Tagtäglich.
Durch diese selbstlose Haltung öffnet sich uns die neptunische Sphäre. Wir bemerken wie sich unsere Fähigkeiten zur Meditation erstaunlich erweitern und wie leicht auf einmal unsere Gedanken still werden.

Es ist in diesem Prozess belanglos, ob es sich nur um eine Visualisierung in unserem Geist handelt, indem wir uns zum Beispiel in unseren tagtäglichen Exerzitien zehn Minuten auf die Sonne konzentrieren, oder ob es ein unternehmerisches Projekt ist, welches wir über zwei drei Jahren konkret realisieren wollen. Wir schweifen nicht ab und bleiben unser Leben lang beständig und ausdauernd konzentriert, bis wir immer wieder unser Ziele erreicht haben.

Wer dazu fähig wird, der hat nicht nur in der Welt Erfolg, sondern auch auf dem spirituellen Pfad. Es braucht jedoch unbedingt die tägliche Beständigkeit und Verzicht auf anderweitige Ablenkung und Abschweifung, bis es nicht mehr Theorie ist, sondern gelebte Praxis.

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