Die Motivation ist entscheidend

Erleuchtung zeigt sich darin, dass jemand sein Leben für Gott in den Dienst an der Menschheit stellt. Er gehorcht seinem Gewissen und handelt entsprechend seiner inneren Führung. Die Erfüllung seiner Pflicht Gott gegenüber steht über allem. Kennt jemand von Ihnen so einen mutigen selbstlosen Menschen?

Tarot, der Eremit
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Hat der Mensch gegenüber Gott eine Verpflichtung?  Ja. Seine Radix zeigt ihm seine Verpflichtung auf. Seine Radix ist seine Bestimmung, um die zu erfüllen, er verkörpert hat. Es steht ihm allerdings frei, in welcher Weise er diese Anlagen verwirklichen wird.
Unserem zukünftigen Horoskop haben wir jedoch prinzipiell vor der Verkörperung zugestimmt. Wir verstehen, weshalb wir inkarnieren. Der Geist, der zur Inkarnation herabsteigt, weiß, dass der Zeitpunkt, der Ort und die Eltern wahr und gerecht sind. Unsere Verkörperung ist nicht nur Schicksal in Form der Fortsetzung unserer Existenzgeschichte, sondern auch Ausdruck unseres persönlichen Willens und Charakters, durch die wir uns unser Schicksal geformt haben.
Gleichzeitig ist in der Reinkarnationsastrologie unsere Radix auch unser Auftrag und Mission.

Das Mysterium der Selbstlosigkeit

Wer regelmäßig in den Zustand der Gedankenstille einzutauchen vermag, wird eine Erfahrung machen, die ihn verändert. Akasha, Vollkommenheit, Ewigkeit, Gott, Geist. Es sind solange nur Vorstellungen und Begriffe, bis man die Stille in sich vertieft und aus eigener Erfahrung schöpft, wenn wir beginnen am Mysterium des Heiligen Geistes (Akasha) teilzuhaben.

Das Problem? Keiner kommt in die Gedankenstille, weil keiner selbstlos und heilig geworden ist.
Das spirituelle Interesse der Menschen wird oftmals bereits als sakrosankt betrachtet. So unter dem Motto: “Wer sich für Spiritualität interessiert, muss zwangsläufig ein guter Mensch sein.” Dass dieses Interesse erst den Anfang des Weges darstellt, ist den meisten nicht bewusst. Der Weg ist sehr lang, man darf keine Zeit verlieren.

Ich übe mich nun seit meinem achtzehnten Lebensjahr tagtäglich in der Meditation. Mal etwas mehr, dann wieder etwas weniger. Vor dem Einschlafen immer. Ich sinke nicht unbewusst in den Schlaf, sondern es ist eine Entscheidung, jetzt zu schlafen. Wenn ich arbeite, bin ich immer ebenso konzentriert und meditativ still. Mein Leben ist durch und durch meditativ geworden, auch in der Tätigkeit.
Bis heute vertiefe ich die einfachsten Übungen der Konzentration, der Meditation, der Stille, des geistigen Atmens, der Elementemagie usw. Da ich jedoch konstant meine einfachen Übungen vertieft habe und nicht aufgegeben habe, da ich mich der Vorsehung als auch der Menschheit gegenüber verpflichtet fühle Erfolg zu haben beziehungsweise wirklich mein Bestes zu geben, hat sich langsam aber sicher ein geistiges Bewusstsein in mir entwickelt, auf welches alle Meditationsübungen abzielen.

Was will ich Ihnen vermitteln? Wer noch aus spirituellem Ehrgeiz oder Selbstbestätigung, oder weil er immer wieder persönliche Probleme hat, die ihn daran erinnern, ab und zu meditiert, ab und zu den spirituellen Weg geht, weil er auf dem Einweihungsweg vorwärts kommen will, der tut zwar nichts Falsches, sondern zeigt zumindest einen guten Willen, doch tut er deswegen nicht mehr, weil er aus seiner ichbezogenen Motivation heraus noch nicht mehr Willenskraft schöpfen wird können, die man jedoch dazu braucht.
Es bedarf einer Motivation, die der Selbstlosigkeit, dem Glauben und der Liebe zu Gott entspringt. Es bedarf der Bereitschaft das in sich zu ändern, was dieser geheimnisvollen Kommunion mit dem Heiligen Geist in uns entgegensteht.

Wer diesen Pfad der Bekenntnis, der auch immer mit Verzicht einhergeht, ernsthaft beschreitet und alles in seinem Leben dieser Priorität der Erfüllung seiner Mission für Gott unterordnet, der beginnt Teilhabe zu erlangen an einem Reich, einer Macht und einem Wissen, dass göttlicher Natur ist. Ich verwendete bei einem gestrigen Treffen von Freunden den Begriff “Dauerstrahlung”.

“Dauerstrahlung” = Resonanz mit dem Heiligen Geist

Der Geist strahlt. Wenn ich von Geist spreche, meine ich nicht das Prana, den Äther, das Od oder sonstige Begriffe für die Lebensenergie, die durch unseren Ätherkörper fließt.

Das Prana durch den Ätherkörper zu lenken, gehört zu den Grundübungen dazu, die der Yogi, christliche Hermetiker, Geistheiler usw. auch lernen wird. Es kommt jedoch der Zeitpunkt, in welcher er immer öfter mit Akasha in Berührung kommt. In der christlichen Terminologie könnte man davon sprechen, dass der Heilige Geist über ihn kommt.

Ohne dass er etwas dafür tut, beginnt seine Aura zu strahlen. Auch um seinen Kopf beginnt sich ein Strahlenkranz zu bilden.
Es ist so, als ob ein Heiliger Geist, eine höhere Macht immer da ist, die durch einen wirkt. Einfach ausgedrückt.
Man ist nicht besessen, sondern man beginnt Anteil zu haben an der göttlichen Wirklichkeit der geistigen Welt. Die Selbstlosigkeit und Abwendung vom Materialismus, die Aufgabe der Ichbezogenheit, hat ein Mysterium in Gang gesetzt, das in Worte schwer zu fassen ist.
Es ist wie eine zweite Geburt, weil ein Geist ein Licht anzündet, durch welches die geistige Welt erhellt wird. Der Christ ist meiner Ansicht mit seiner Terminologie des Heiligen Geistes näher der Wahrheit, wenn auch der Inder diesen Prozess darin beschreibt, dass durch die Erweckung der Kopfchakren die Kundalinienergie beginnt aufzusteigen. Der Turbo wird gezündet, das Göttliche in uns wird erweckt.

In christlicher Terminologie ausgedrückt, bemerkt man, dass der Geist Gottes anwesend ist. Es ist eine Strahlung, die man auch nach zwanzig Jahren üben, seine Lebenskraft zu stauen, nicht zustande bringen würde. Es ist nicht der eigene Wille, sondern das Göttliche bricht sich seine Bahn.
Die Strahlung des Heiligen Geistes ist viel mächtiger, als der Magier durch Prana und Elementestauung jemals zustande bringen könnte. Der Heilige Geist erzeugt eine “Dauerstrahlung der Aura”, die in dem Maße stärker wird, desto heiliger man wird. Das Göttliche in uns tritt zutage.

Meine konsequenten geistigen Übungen haben meinen Willen zum Ausdruck gebracht, wenn ich auch lange das Gefühl hatte, nicht wesentlich damit vorwärts zu kommen. Ich war jedoch noch nicht rein und selbstlos genug, dass sich mehr Fortschritte bei meinen geistigen Übungen hätten zeigen können.
Der seelische Transformationsprozess (Seelenspiegel bei Franz Bardon) muss durchlaufen werden. Ohne Heiligkeit kein Mysterium. Dieser Verklärungsprozess ist der Schlüssel, der das Schloss sperrt. Die Astrologie kann einem dabei eine gute Hilfe zur Selbsterkenntnis sein, doch ändern muss man sich letztendlich selbst.

Im Zuge dessen will ich daran erinnern, dass Stärke, Willenskraft, Selbstbewusstsein und Mut ebenso Tugenden sind, die einen Selbstlosen auszeichnen, damit sie nicht die Vorstellung eines schwächlichen Opfers von einem selbstlosen Menschen in sich tragen, der zwangsläufig unter die Räder der böswilligen Menschen gerät.

Die geistigen Übungen funktionieren, wir scheitern am Transformationsprozess

Soweit ich jedoch den Einweihungsweg beschritten habe, kann ich versichern, dass Patanjalis oder Franz Bardons geistige Übungen auch das bewirken, was sie versprechen. Man darf nicht aufgeben, weil man das Gefühl hat, dass es stockt und man es ohnehin nie schaffen wird. Es kann sein, dass Jahrzehnte vergehen und nicht wenige Monate. Es kann sein, dass man nicht das endgültige Ziel erreicht, doch wer nicht aufgibt ein Heiliger und Meister der Meditation zu werden, weil er sich dazu verpflichtet fühlt es zu versuchen, dem wird Gott durch den Heiligen Geist entgegenschreiten.