Pratyahara
Unsere Seele kann sowohl durch Sinneseindrücke in Bewegung versetzt werden, aber auch durch geistige Impulse, sprich unsere Vorstellungen und Gedanken.
Wer mein kleines Kompendium zur Einweihung liest, gewinnt von diesem stufenweisen Prozess eine bessere Übersicht. Dieser Beitrag beleuchtet nochmals die Stufe, in welcher, der nach Einweihung Strebende im letzten Drittel der dritten Einweihung, sich in Gedankenkontrolle übt. Er lässt seine Gedanken nicht mehr abschweifen, sondern lernt sie im Licht zu halten (Schütze-das Ziel). Er bleibt klar, weil er konzentriert bleibt.
In dieser Phase lernen wir uns geistig konzentrieren, indem wir dem natürlichen Reflex, uns von Sinneseindrücken beeinflussen zu lassen, nicht mehr nachgeben, sondern unsere Gedanken und Gefühle kontrollieren. Wir ziehen unser Bewusstsein von der Ebene der physischen Sinneseindrücke ab und konzentrieren uns auf den Geist.
Wir wollen uns dem Geist bewusst werden und dies ist nur möglich, wenn es uns gelingt unser Bewusstsein von der Beeindruckung durch die Sinnesorgane abzuziehen.
Dies gelingt wie immer nur durch die gelebte Praxis. Die Außenwelt und ihre Ereignisse werden uns solange fesseln, bis wir dieser entsagt haben. Sind wir Gefangene unserer Sinne und damit verbundenen Wünschen, steigt die Kundalini nicht auf.
Ob im Orient oder Abendland, so stellte die Entsagung des Mönchs immer die Bereitschaft dar, seine ganze Energie auf Gott auszurichten. Zu hundert Prozent weiht er sein Leben Gott.
Ist dieser Wille in uns nicht nur erweckt, sondern auch verwirklicht, also durch die alltäglichen Gedanken, Gefühle und Taten gelebt, dann erlangt der Mensch die Stufe der Konzentration (Saturn). Der erste große Verzicht hat stattgefunden. Das Bewusstsein wächst zukünftig durch die Gaben aus der spirituellen Welt.