Hermetischer Grundsatz

Machen wir heute einen geistig etwas anspruchsvolleren Ausflug in die hermetische Philosophie.

Den Kern der hermetischen Lehre können wir in folgender Gesetzmäßigkeit zusammenfassen:
Es ist geschaffen das, was Oben ist, gleich dem, was Unten ist.

Betrachten wir diese Gesetzmäßigkeit aus dem spezielle Blickwinkel der Reinkarnation, so können wir daraus ableiten: “Es ist geschaffen das, was Unten ist, gleich dem, was Oben ist.”
Sehr vereinfacht ausgedrückt sagt Hermes Trismegistos, dass es nur um uns Geister im Wesentlichen geht, die entweder inkarniert sind, oder außerhalb der Inkarnation in geistigen Sphären weilen, wenn dies bis jetzt auch noch niemand auf diese Weise interpretiert hat.

Wer ein geistig-seelisches Wesen ist, kann auch einen physischen Körper annehmen. Die materielle Welt ist ein Abbild der geistigen Welt. Alles, was materiell sichtbar in Erscheinung tritt, existiert, weil es die Idee (Geist) dazu gab und die körperliche Manifestation ein Ausdruck dieser geistigen Wirklichkeit ist.

Was hat der Mensch bei seiner Analyse der Materie denn entdeckt? Er ist bei der Quantenphysik angekommen, die sein Weltbild von Materie, Zeit und Raum pulverisiert hat.
Die Hindus wussten dies bereits, als sie uns lehrten, dass die Materie Maya (Täuschung und Illusion) ist und Geist die Wirklichkeit. Die Materie und unsere körperlichen Sinnesorgane täuschen uns, wenn wir uns mit den materiellen Erscheinungen identifizieren, wo doch der Geist die einzig wahre Wirklichkeit ist, weil alles andere immer wieder vergeht.

Unterscheiden sich Mikro- und Makrokosmos?

Wenn man Hermes Trismegistos richtig versteht, dann unterscheiden sich Mikrokosmos und Makrokosmos nur solange, bis der Mensch erwacht und sich seines ewigen Geistes und dessen Sinnesorgane bewusst wird. Dann beginnt der Mensch die Ewigkeit seiner geistigen Existenz zu verstehen. Er sieht, dass sein physischer Körper, die Form angenommen hat, die dem Wesen seines Geistes und seiner Seele entsprechen. Der physische Körper wird jedoch wieder vergehen, sein geistig-seelisches Wesen lebt weiter.
Bei seiner nächsten Inkarnation wird sein physischer Körper wieder sehr ähnlich aussehen, weil sein Wesen ist, wie es ist. Wir können Gutes oder Böses wollen, doch werden wir dies wollen, wie wir sind.

Der Eingeweihte beginnt zu verstehen, dass alles Materielle und körperlich eine Form annehmend, ein Ausdruck bzw. Abbild dessen ist, was im Geistigen existiert. Wir sehen auf Erden den Himmel und die Hölle, denn sowohl himmlische als auch infernale Wesen sind inkarniert. Ebenso sind auch Wesen inkarniert, die wir weder zu der einen noch anderen Sphäre zählen können. Das sind diejenigen auf Erden, die keinen Durchblick haben und schlafen. Sie leben in der Illusion ein sterbliches Wesen zu sein und identifizieren sich mit ihrem sterblichen physischen Körper.

Wer erwacht (erleuchtet), erwacht im Makrokosmos, weswegen ein Eingeweihter der Astrologie kundig ist. Er versteht die Sprache, die uns die Zusammenhänge zwischen Mikrokosmos und Makrokosmos erklären und übersetzen kann.

Den Mikrokosmos ausschließlich mit dem Menschen gleichzusetzen und das Universum mit dem Makrokosmos, ist ein philosophisches Missverständnis in gewisser Hinsicht und birgt die Gefahr von Irrtum. Die materielle Erscheinungswelt im Gesamten ist der Mikrokosmos und die geistige Wirklichkeit aller Wesen der Makrokosmos.
Der Mensch mit seinem physischen Körper ist jedoch eine materielle Entsprechung des geistigen Menschen im Makrokosmos.

Hermetik und Astrologie

Die Astrologie veranschaulicht uns durch die Beziehungen der Gestirnsstellungen im Raum, was im Geistigen geschieht. Durch die Astrologie sehen und verstehen wird den Herabstieg des Geistes zur Inkarnation. Ebenso verstehen wir, welche Beziehungen (die Ausdruck finden in den Gestirnsstellungen) im Geistigen, die Geister auf Erden beeinflussen.

Alles, was im Makrokosmos, also im Geistigen geschieht, findet seinen materiellen Ausdruck auch im Mikrokosmos, also im Materiellen.

Was einen geistigen Willen besitzt, lebt ewig.
Die Materie selbst, ordnet sich nur nach geistigen Gesetzmäßigkeiten, besitzt jedoch keinen persönlichen geistigen Willen, wie ein Lebewesen.
Die Materie vergeht, wie ein Baum zerfällt und weswegen die Elementargeister nicht ewig leben, im Gegensatz zum Menschen, der nach dem Abbild Gottes erschaffen wurde und dessen Geist ewig lebt.

Die Astrologie übersetzt uns den Geist und seinen Willen. Die astrologische Sprache ermöglicht uns zu verstehen, was im Geistigen geschieht und welcher Geist, wo zur Verkörperung tritt und wie er seine Existenzgeschichte fortsetzen will. Das Horoskop ist eine aktuelle Zusammenfassung unserer Existenzgeschichte, auch ein Urteil (Saturn = Verkörperung, Zeitpunkt) der göttlichen Vorsehung und das daraus resultierende irdische Schicksal.
Unser Horoskop ist aber auch Ausdruck unseres Willens und Inkarnationsabsicht. Schicksal (IC/MC Achse) und Absicht (AC/DC) widersprechen sich nicht, sondern entsprechen der Wahrheit des freien Willens, den ein jeder Mensch besitzt und durch welchen er sich sein Schicksal im Rahmen der göttlichen Gesetzmäßigkeiten geschaffen hat.
Der Mensch kann das Gesetz des Karmas nicht abschaffen, wenn er auch wollte. Wer existiert, schreibt Geschichte = Karma = Schicksal

Die Astrologie übersetzt uns die geistigen Ursachen, sodass wir die Beziehung zwischen Makrokosmos und Mikrokosmos, zwischen der geistigen Wirklichkeit (Sonne) und der materiellen Erscheinungswelt (Saturn) verstehen können.

Gott ist die Ursache, der Beweger

Symbolisch kommt diese Wahrheit in jedem Sonnensystem, durch die Bewegung der Himmelskörper um die Sonne (Gott) zum Ausdruck. Die Wahrheit und Macht Gottes Existenz, finden darin ihren Ausdruck, im Gegensatz zum materiell Vergänglichen. Ohne Licht kein Leben.

Die Sonne ist jedoch nicht Gott. Sie symbolisiert diesen nur in seinem Sein. Das gesamte materielle Universum ist letztlich Maya, doch gleichzeitig ein Abbild bzw. das Resultat der geistigen Wirklichkeit.
Dementsprechend existiert Gott selbst, im Himmel, wie auch auf Erden.

Daraus können wir wiederum schließen, dass ein jeder Mensch unter den jeweiligen Gestirnen an dem Platz, bei den Eltern, mit dem körperlichen Aussehen und Anlagen geboren wird, die seiner geistigen Wirklichkeit entsprechen. Unsere Beziehungen in der geistigen Welt, finden ihren Ausdruck in unseren Beziehungen auf Erden. Dies sowohl geistig, als auch materiell. Sind wir Gott im Himmel nahe, also im Geiste, wird dies auch auf Erden der Fall sein und seinen Ausdruck finden.

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