Die Sterne lügen nicht
So groß auch die Interpretationsmöglichkeiten für den Anfänger in der Astrologie scheinbar sein mögen, so beschränken sich diese beim Profi. Es ist genau umgekehrt, als es landläufig unterrichtet wird.
Die Astrologie ist eine Sprache. Hat man eine Sprache erlernt, versteht man diese und kann den vermittelten Sinn einer Aussage richtig verstehen und interpretieren.
Die psychologische Astrologie betont die Willensfreiheit des Menschen, weswegen sie Wert darauf legt, dass alle Interpretationen nur potentielle Entwicklungsmöglichkeiten darstellen. Konkrete Deutungsaussagen werden somit von vornherein relativiert, sodass rein theoretisch ein jeder alles aus seinem Horoskop machen kann, was er will. Er entscheidet darüber, wie er diese oder jene Konstellation verwirklicht.
Die Realität ist natürlich, dass unsere Radix ein Schicksalsrahmen ist, innerhalb dessen wir die freie Wahl haben, wie und ob wir unserer Bestimmung gerecht werden.
Die Reinkarnationsastrologie vereint hingegen Schicksal und Willensfreiheit, entsprechend der Aussage unserer Achsen im Horoskop.
Die Willensachse AC/DC (Mein Wille und der Wille der Anderen) entspricht dem freien Willen des Menschen, den er sowohl theoretisch als auch praktisch besitzt. Die IC/MC Achse beschreibt unsere Herkunft und Bestimmung, also unser Schicksal.
Wir können uns nicht die Familie (IC) aussuchen, in die wir inkarnieren, sondern wir haben uns diese durch unsere Existenzgeschichte verdient. Das Gesetz der Historie (Karma) legt Herkunft (IC) und Bestimmung (MC) fest.
Weil wir jedoch nach dem Ebenbild Gottes erschaffen wurden, besitzen wir ein Ich und einen freien Willen (AC/DC), der auf den freien Willen anderer Wesen trifft, woraus unser zukünftiges Schicksal entsteht.
Die Radix, unser Personalausweis
Wir werden entsprechend unserer Existenzgeschichte unter den Sternen geboren, die diese Existenzgeschichte und das daraus resultierende Schicksal abbilden. Unser Wille, unser Charakter und unsere Geschichte, die wir geschrieben haben, ist in unserer Radix abgebildet.
Die Radix ist tatsächlich vergleichbar mit einem biografischen Personalausweis unserer Existenzgeschichte. Es bedarf nur der Fähigkeit diesen Personalausweis zu lesen. Dazu müssen sie einerseits das astrologische Wissen erlernen und andererseits ihrer eigenen Bestimmung gerecht werden, die in ihre Radix geschrieben wurde. Dies führt zu einem Selbsterziehungsprozess, in welchem wir zwischen Tugend und Untugend unterscheiden lernen und dadurch auch fähig werden diese aus Horoskopen zu lesen.
Intellekt und Intuition müssen zusammenarbeiten
Der Astrologe lernt zum Einstieg in die Astrologie das astrologische Basiswissen. Wir müssen in der Volksschule zuerst die Buchstaben lernen, bevor wir ein Wort lesen können.
Kann man ein Wort lesen, ist man fähig einen Satz zu lesen und wird im Laufe der Zeit den Sinnzusammenhang der Wörter in diesem Satz verstehen. Der Tiefe des Sinnzusammenhangs sind kaum Grenzen gesetzt, solange es Begriffe gibt, um das, was wir mitteilen wollen, auch auszudrücken.
Die astrologische Sprache ist eine Symbolsprache (Uranus). Wir können mit unserem Verstand uns alle Entsprechungen dieser Symbole merken. Dies mag ein paar Monate oder Jahre dauern. Dann haben wir jedoch erst “die astrologischen Buchstaben” gelernt.
Ist dies geschehen, dann beginnt erst der wahre Entwicklungsprozess des Astrologen, denn er muss die Fähigkeit der Intuition (Uranus/Neptun) entwickeln. Ausschließlich durch die Entwicklung der Intuition lernt er den Sinnzusammenhang der astrologischen Sprache richtig zu verstehen und die Wahrheit aus einem Horoskop zu lesen.
Die Intuition schließt Fehlinterpretationen aus und führt uns immer zum wahren Kern der Aussage des Horoskops.
Intuition ist göttlich. Dem Intuitiven offenbart sich immer die Wahrheit. Der Christ würde sagen, dass der Intuitive vom Heiligen Geist geleitet wird.
Der Intuitive hat das Göttliche in sich erweckt und dies bedarf eines Verklärungsprozesses seiner Persönlichkeit, der voranschreiten muss. Dieser Prozess braucht Jahrzehnte und wird letztendlich ihre gesamte Inkarnation in Anspruch nehmen. Niemand wird als Heiliger geboren, jedoch manche mit besseren Voraussetzungen, weil sie bereits in früheren Inkarnationen danach strebten.
Haben sie sich einmal für die Astrologie entschieden und beschäftigen sie sich mit ihr ein paar Jahre, dann wäre es für jeden wahrheitsliebenden Menschen undenkbar, diese wieder aus seinem Leben zu verbannen. Kein Instrumentarium eignet sich besser zur Selbstreflexion und Selbsterziehung als die Astrologie.
Kein Werkzeug dieser Welt gestattet uns in dieser tiefgründigen Form einen Blick hinter die Kulissen unserer Existenzgeschichte und die anderer Menschen.
Unser Horoskop ist die Beurteilung unserer Existenzgeschichte aus den Augen Gottes.
Um in diese Tiefe der Astrologie vorzudringen, bedarf es der Entwicklung der Intuition und die kann man nirgends kaufen. Sie selbst müssen ihr Horoskop verstehen, also ihr Wesen und seine Geschichte, denn dann werden sie unweigerlich beginnen, zukünftig das Beste aus Ihnen zu machen, um sich ein glückliches Schicksal zu schmieden, indem sie Gott gefallen.
Der Astrologie bedienen sich Menschen, die nicht nur sich selbst und ihr eigenes Schicksal, sondern auch das gegenwärtige Weltgeschehen im tieferen Zusammenhang mit unserer Menschheitsgeschichte, verstehen wollen.