Neptun harmlos und doch gefährlich
Neptun ist der Harmlose unter den Himmelskörpern. Er betäubt unseren Schmerz und erzeugt keinen Schmerz. Selbstverständlich können wir durch Neptun ebenso in die Hölle geraten, wenn wir uns von ihm betäuben lassen, uns selbst und andere belügen, um jeglichem Konflikt und damit verbundenen Transformation auszuweichen.
Der Schatten Neptuns ist das Gift, der Traum und die Lüge, die man selbst erzeugt und diese für eine göttliche Vision hält, die man erhalten hätte. Man wähnt sich jemand zu sein, oder etwas zu können, oder engelhaft zu sein, obwohl man nichts davon ist, sondern ein Schauspieler. Ein Scheinheiliger, der sich selbst belügt, aber die Lüge so süß ist und das Gift so schleichend wirkt, dass wir berauscht davon uns wohl fühlen, weil so unsere Welt in Ordnung ist.
Anstatt einen wahren Heiligen vor uns zu haben, sehen wir einen Scheinheiligen, der in einem Film lebt, dies jedoch gar nicht bemerkt, solange sein Schiff nicht mit einem Felsen (Saturn) kollidiert. Er hat keine eigenen Überzeugungen und gelebte Authentizität, sondern er ist ein Schauspieler geworden, der in jede Rolle schlüpft, damit sein Schiff nicht mit einem Felsen kollidiert und der Film weiterläuft, in welchem er doch ein so grandioser Schauspieler ist.
Sein gesamtes Leben endet in der Lüge, damit seine Träume nie platzen. Natürlich auch nicht der Traum von seiner “Selbstlosigkeit und Heiligkeit”, indem er bereitwillig in jede Rolle schlüpft um anderen zu dienen, obwohl er in Wirklichkeit nur nicht mit einem Felsen kollidieren will, dem Felsen der Realität, in welcher er erkennen müsste, dass er nicht das ist, was er in seinem Schauspiel vorgibt zu sein.
Wer Neptun aufsitzt, bemerkt es in der Regel nicht. Das macht den Schatten von Neptun so gefährlich, obwohl er zugleich so harmlos ist, weil er keinen Schmerz erzeugt. Wir laufen Gefahr dem schmerzhaften Selbsterkenntnisprozess auszuweichen und der darauffolgenden harten Transformationsarbeit, nach welcher wir nicht mehr der sind, der wir waren.
Ein weiterer Schatten des Neptuns ist der Schmarotzer, der andere die Arbeit machen lässt und sich still und heimlich daran bereichern will. Er will selbst nicht den Weg gehen, der nötig wäre, um erfolgreich zu sein, um Stärke zu haben, ein Held zu sein, sondern er will andere die Anstrengungen tun lassen, um selbst davon zu profitieren. Er ist ein Betrüger, der andere um ihren Lohn bringt.
Neptuntransite
Harte Neptuntransite lehren uns den Unterschied zwischen den Tugenden und Untugenden Neptuns zu unterscheiden. Bei Oppositionen des Transit Neptuns ziehen wir zum Beispiel durch die Außenwelt (Oppositionen) Neptunier an, die uns in den meisten Fällen den Schatten (Opposition) Neptuns präsentieren. Wir müssen vorsichtig sein, sonst werden wir bestohlen, in einen Schwindel hineingeführt, weil wir uns vorgaukeln lassen, dass es so leichter geht und wir uns gar nicht so anstrengen müssen.
Neptun lullt uns ein, sodass wir glauben könnten alles geht von alleine. Man will die Lüge glauben, weil es so einfach wäre.
Es könnte uns natürlich unter einer Opposition durchaus auch ein echter Heiliger, Mystiker und Eingeweihter (Neptuns Lichtseite) begegnen, dessen Licht und Liebe bzw. dessen Aura für unseren Schatten (der jeweilige Planet, der dann die Opposition vom Transitneptun erhält beinhaltet meist das Schattenthema, welches bearbeitet werden muss), unbequem wird.
Dieser Heilige, der mystisch Geheimnisvolle, der in unser Leben tritt, sieht, was wir nicht sehen wollen und er beleuchtet mit seiner Liebe unsere Schatten bis wir diesen loslassen.
Es gibt selten diese Heiligen, deren Aura, ihre Worte und Blicke uns erleuchten, doch wenn dann begegnen uns diese Menschen unter Neptuntransiten. Dies kann sowohl unter einem harten als auch einem günstigen Neptuntransit geschehen. Wie die Annäherung geschieht, also unter welchem Aspekt, hängt von unserem Karma ab. Glücklicher verlaufen in der Regel natürlich die günstigen Neptuntransite, lehrreicher die harten Transitaspekte von Neptun.