Intensive Arbeitswoche

In den letzten Beiträgen auf dem Astropointer konnten wir anhand mehrerer Beispiele lernen, wie bedeutsam es ist, über welche Asteroiden ein Mensch mit seiner Sonne in unser Leben tritt. Das Thema, auf das der andere seine Sonne stellt, spricht er in uns an und wir nehmen möglicherweise diese Rolle in seinem Leben ein. Dieser Tage durfte ich das ganz konkret in meinem Berufsalltag erfahren.

Vor einer Woche übernahm ich eine neue Patientin aus dem Spital in die Hauskrankenpflege. Sie hatte bereits ein hohes Alter erreicht und schwerwiegende Vorerkrankungen. Geistig war sie jedoch noch völlig bewusst und in allem orientiert. Ziel war es, alles für die Versorgung zu Hause durch die Angehörigen und uns einzurichten und ihren Allgemeinzustand zu verbessern. In dieser Woche war hauptsächlich ich bei ihr und bemerkte, dass sie wegen körperlicher Probleme zu wenig trank und so gut wie nichts essen wollte, weswegen ich mir eine Anordnung für Infusionen zur Flüssigkeitszufuhr einholte.

Alle Beteiligten und der zuständige Arzt sagten mir, dass Phasen des weniger essens schon öfter vorkamen und die Nahrungsaufnahme daher nachrangig sei. Dennoch machte ich mir über ihren Ernährungszustand und Flüssigkeitshaushalt Sorgen (Ceres). Ich kommunizierte es offen, doch auf der anderen Seite wollte die Klientin ausdrücklich nicht mehr zurück ins Spital und teilte uns das täglich klar mit. Am Freitag Abend bekam ich dann von einer Kollegin die Nachricht, dass die Klientin überraschend in ihrem Dienst verstorben ist, denn trotz einer leisen Ahnung war es aus physiologischer Sicht noch gar nicht so augenscheinlich, dass es bereits ihre letzten Tage waren.

Seitens der Notärztin wurde uns vermittelt, dass die Todesursache in ihrem Alter und den Grunderkrankungen lag und wir als auch die Angehörigen unser Bestmögliches gegeben haben. Dennoch beschäftigten mich über das ganze Wochenende die Gedanken, ob ich nicht vielleicht doch mehr auf das Spital hätte drängen sollen, als auch die Grenzen meiner Verantwortlichkeit für ihren Ernährungszustand und ihren freien Willen.

Hätte ich in solchen Momenten nicht meinen Glauben, dass nicht ich, ein Arzt oder Pflegekraft, sondern die Vorsehung über den Todeszeitpunkt eines Menschen wacht, würden mich solche Gedanken wahrscheinlich noch eine Weile beschäftigen. Ich bin überzeugt, dass wir in der Medizin und Pflege nur bestmöglich das begleiten können, was so und so zum vorgesehenen Zeitpunkt eintritt.

Dankbar bin ich darüber, dass selbst diese traurige Begegnung astrologisch klar hineingeschrieben steht. Es hilft mir zu verstehen, warum genau ich genau jetzt als Pflegerin vor Ort die Rolle einer Sterbebegleiterin für diese Frau einnehmen musste.

Synastrie

Die verstorbene Frau stellte mir ihre Sonne genau in Opposition zu meiner Melpomene und Ceres Konjunktion im 6. Haus in den Fischen.

Melpomene war die griechische Muse des Trauergesangs und der tragischen Dichtung, die viel Leid und Unglück gesehen hat und mit ihrem Gesang den Menschen hilft Kraft zu schöpfen, um gesitig über das Leid zu triumphieren. Davon abgeleitet kann man der Melpomene auch den Bereich der Sterbebegleitung zuordnen und zeigt ihr Asteroid diese Tätigkeit an (s. „650 Asteroiden“).

Ceres wacht über die Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion und steht für das nährende und fürsorgende Prinzip in uns. Das Thema Ernährung, aber auch problematische Ernährungszustände können durch ihren Asteroiden angezeigt sein. Auch in Ceres mythologischer Geschichte liegt ein Sterbebegleitungsaspekt, der durch kultische Verehrung fortgeführt wurde. Beim Tod eines Familienmitglieds wurde der Ceres in manchen Kulten ein Opfer dargebracht.

Die Patientin trat mit ihre Sonne in Opposition zu meiner Melpomene/Ceres-Konjunktion im 6. Haus der Arbeit in mein Leben und aktivierte deren Themen in mir. Als Pflegerin übernahm ich daher die Rolle einer Sterbebegleiterin (Melpomene/Ceres) für sie (ihre Sonne). Ihre Melpomene/Pluto-Konjunktion im Krebs stellte sie mir in mein 10. Haus des gesellschaftlichen Auftrages und in das Sextil zu meinem Mond (Fürsorge).

Da sie mit ihrer Sonne über mein 12. Haus eintrat, ist ein karmischer Hintergrund nicht ausgeschlossen. Es könnte sein, dass die Begegnung und wenn auch nur kurze Rolle, die ich in ihrem Leben einnahm, bereits vorherbestimmt war.

Ich bitte um Verständnis, dass ich in diesem Fall nur einen Ausschnitt meiner Radix veröffentliche.

Radix Ausschnitt E. Hahn – IMPERASTRO

Tranist

Die Transit-Melpomene lief gerade über meinen Krebs-MC (Krankenschwester) und durch mein 10. Haus, weshalb man sagen kann, dass ich in in diesen Tagen meinen gesellschaftlichen Auftrag (10. Haus) in der Funktion als Sterbebegleiterin erfüllte (Melpomene).

Transit Melpomene E. Hahn – IMPERASTRO

Durch das Erkennen der Melpomene/Ceres-Konjunktion in meinem 6. Haus wurde mir außerdem bewusst, warum mich das Thema der angemessenen Ernährung in bestimmten Krankheitsstadien immer wieder beschäftigte. Auch die Begleitung Schwerstkranker gehörte längere Zeit zu meinem beruflichen Alltag im Spital.