In den Klauen des Pluto

Weshalb lässt sich der Mensch durch den Rausch der Macht in die schlechte Ausgabe von sich selbst verwandeln? Weshalb warnte bereits Patanjali vor den magischen Kräften als Hindernis auf dem Erleuchtungspfad, welches der Meister überwinden muss?

Die Magie der Gegenwart ist die Macht des Geldes. Was sich ein Magier durch übernatürliche Kräfte erfüllen könnte, vermag ein Milliardär ebenso. Die Erfüllung seines Willens ist Macht. Wer sich alles erfüllen kann, fühlt sich mächtig. Zumindest verleiht es ihm ein starkes Gefühl von Macht, welches ihn im Laufe der Zeit süchtig macht von der Macht.

Wie in allem, wollen wir mehr von dem, was uns in irgendeiner Weise erregt und Lust bereitet. Wir werden gierig und wollen mehr davon. Gier und Macht ergänzen sich nicht nur, sondern nähren sich auch gegenseitig. Der typische Kapitalist glaubt an die Macht. Wir erkennen darin die Thematik von Jupiter/Pluto.

Macht gibt dem Menschen das Gefühl, dass er keiner göttlichen Unterstützung bedarf. Die gesteigerte Macht verleiht ihm das Gefühl von Göttlichkeit. Er gewinnt den Eindruck Herr über sein Schicksal zu sein und von niemand abhängig zu sein. Er ist stark und je stärker er wird, desto mächtiger und einflussreicher wird er, um alles um ihn herum so zu beeinflussen, wie es seinem Willen entspricht. Der Rausch der Macht setzt ein. Der Betroffene wird süchtig nach Macht, weil ihm diese ermöglicht alles nach seinem Willen zu gestalten. Er will wie Gott sein und es fühlt sich auch so an, dass ihn die Macht zu einem Gott macht.

Gott der Liebe

Man kann sich wegen allem mächtig fühlen und diese wenige Macht kann bereits den Menschen zu Fall bringen. Der Weise braucht keine Macht, sondern erfüllt sein Schicksal, für welches er bestimmt wurde. Ihm vermag die Macht nichts anzuhaben. Macht verändert nicht seinen Charakter, sondern würde vom Weisen als Bürde empfunden, die er erfüllen müsste.

Die Liebe ist göttlich und macht das Leben frei und leicht. Macht macht das Leben schwer und verführt uns zum Bösen. Denken Sie wieder an den Apfel vom Baum der Erkenntnis. Mit dem Wissen einhergehend, entsteht der Konflikt der Macht im Menschen.
Verliert der Mensch die Liebe als Hauptantriebsmotiv seines Lebens, indem er dieses gegen Macht austauscht, verliert er das Vertrauen in Gott (Jupiter/Pluto).

Als Franziskus von Assisi legte ich selbst meine Kleider ab, um unmissverständlich zum Ausdruck zu bringen, dass ich nicht nach Macht strebe.

Franziskus sagt sich von seinem Vater los / Giotto di Bondone Public Domain

Die Liebe zu Gott und die Nachfolge seines Pfades, “Imitatio Christi” sollte zu unserem Hauptantriebsmotiv für unser weiteres Leben werden. Franziskus und Klara strebten nach Liebe und Weisheit, nicht nach Macht. Sie folgten dem Ruf ihres Herzens.

Quelle: Wikimedia / Heiligenlexikon Public Domain
Klara und Franziskus von Assisi / Maturaball Ramona

Wer nach mehr Liebe strebt, wird ein immer schönerer Mensch. Er kann nicht böse werden, noch verbittern von den vielen Machtkämpfen, die er in und um sich austrägt.
Wer nach Liebe strebt, wird ein glücklicher Mensch sein, der Glück anzieht, wie der Honig die Bienen.
Wer nach Liebe strebt, hat immer genug und leidet nicht unter Mangelgefühlen. Wer nach Macht strebt, hat immer zu wenig davon. Er ist nie satt, sondern hungrig wie ein Tier.

Der Kreislauf der Liebe und der Macht

Strebt der Mensch nach Liebe, wird er ein guter Mensch werden, der gute Menschen um sich hat und ein relativ glückliches Leben führen wird. Die Kräfte der Finsternis, die ihn umgeben, werden ihm kaum Schaden zufügen können, denn die Liebe entzieht sich der Macht des Mächtigen durch das Wunder, die sie zu vollbringen vermag.
Liebe verwandelt unser Bewusstsein und lässt uns durch den Heiligen Geist das Leben mit der Weisheit Gottes verstehen. Liebe bewirkt in unserer Seele Seligkeit, die aller Gier nach Macht den Gar ausmacht.

Die Macht zerstört sich letztendlich immer selbst. Sie beginnt im Machtkampf und endet in Mord und Totschlag. Der Kreislauf des Strebens nach Macht, ist eine nicht endende Gefangenschaft in der Hölle. Wir leben durch die Gier nach Macht in der Hölle.

Wer nach mehr Liebe und Weisheit strebt, lebt im Paradies.