Beziehungen und Karma
Die Reinkarnation des Menschen gründet auf Gesetzmäßigkeiten, die ich im Buch “Die geistigen Gesetzmäßigkeiten der Reinkarnation” beschrieben habe. Der Herabstieg zur Inkarnation ist kein Würfelspiel. Wo und wann wir inkarnieren, entscheidet das Karma unserer Existenzgeschichte.

Quelle: Unbekannt
Der Mensch kann nicht kein Karma zeugen. Durch jeden Gedanken, durch jedes Gefühl, sowie durch unsere Worte und Handlungen erzeugen wir Karma. Karma ist unsere Geschichte, die wir durch unsere Existenz schreiben. Unser Karma verbindet uns in Liebe und Sympathie mit anderen Menschen, oder fesselt uns durch negative Gedanken und Gefühle an andere Menschen.
Ist es ein gutes Karma, dann wird uns in Zukunft kein Leid daraus erwachsen, sondern Liebe, Freude und Erfolg. Das Karma wird uns nicht fesseln und Abhängigkeiten erzeugen, sondern Umstände erschaffen, die uns ganz natürlich eine größtmögliche Autonomie ermöglichen.
Schaffen wir uns jedoch negatives Karma, dann folgen daraus unweigerlich Leid, Unglück und Abhängigkeiten. Diese Abhängigkeiten und daraus entstehendes Unglück wird sich auf allen Ebenen des Lebens manifestieren. Früher oder später wird sich das negative Karma auch in Form unserer Lebensumstände auf der materiellen Ebene manifestieren, sofern wir uns nicht zuvor in Geist und Seele transformiert haben.
Es können Jahrhunderte vergehen, bis wir wieder den Personen begegnen, mit denen uns ein gutes oder schlechtes Karma verbindet. Verbindet uns ein gutes Karma, werden wir uns jedoch mit hoher Wahrscheinlichkeit öfters begegnen und die Nähe zueinander suchen. Wir empfinden dann unsere Beziehung als Freude und Bereicherung, nicht als eine freiheitsbeschränkende Abhängigkeit.
Wir werden im Laufe unserer Inkarnationen, in welchen wir aufeinandertreffen, wieder in ähnliche Situationen und Beziehungsumstände mit diesen Menschen kommen, entsprechend dem Karma, das uns miteinander verbindet. Deswegen können wir auch von historischer Parallelität sprechen.
Im Synastriehoroskop sehen wir ganz genau, welches Karma zwei Menschen miteinander verbindet. Das Synastriehoroskop stellt den Status Quo dar.
Das Combin Horoskop zeigt das zukünftige Schicksal, welches entstehen wird, wenn die beiden Menschen eine tiefe und lange Bindung zueinander entwickeln.
Das Combin zeigt im Grunde immer die positivste Variante auf, die aus beider Schicksal entstehen kann. Das Combin kann sich nur entfalten, wenn die Beziehung bestehen bleibt und eine gute Entwicklung nimmt.
Besteht zwischen zwei Menschen eine gute Beziehung zueinander, dann wird kein Streben nach Autonomie aufkommen, sondern beide sind froh sich zu haben.
Wahre Autonomie
Je älter man wird, desto besser versteht man, dass alles, was in unserem Leben von Bedeutung ist, unsere Beziehung zu Gott, zu den Engeln und unsere Beziehungen zu den Menschen und Tieren sind. Ist unsere Beziehung zu Gott gut, werden auch unsere Beziehungen zu unseren nahestehenden Menschen zunehmend erfüllender und harmonischer werden.
Auf allen Ebenen unseres Lebens entscheiden unsere Beziehungen über unser Lebensglück. Ob im Beruf, privat oder in unseren Freundschaften finden fortlaufend Beziehungen zu anderen Menschen statt.
Niemand ist auf Erden wirklich autonom, sondern wir alle sind mehr oder weniger voneinander abhängig. Wir leben im Endeffekt auch alle auf demselben Planeten.
Folgendes ist wichtig, wenn wir es auch nur in der Seele empfinden und in Folge verstehen können. Je größer unsere Liebe in uns wird, desto weniger werden wir unsere Beziehungen als Abhängigkeiten erleben, sondern als Gelegenheit dem jeweils anderen zu dienen, wodurch sich die Liebe in unserer Seele mehrt. Das Gefühl der Liebe in unserer Seele ist das Höchste, wonach wir streben sollten. Ohne Seelenglück ist unsere Existenz ein leidvolles Dasein und steiniger Weg.
Liebe und Lebensfreude entstehen jedoch durch selbstlosen Dienst. Man ist nicht mehr scheinheilig nett zu anderen Menschen, weil man von ihnen etwas will und braucht.
Der Liebende ist reich und autonom, weil sein Glück nicht mehr von der Reaktion oder den Lebensumständen in der Außenwelt abhängt. Er hat wahre Autonomie erlangt, weil er nicht mehr aufgrund seines bedürftigen Egos nach Anerkennung durch die Außenwelt heischt, sondern zu einem freiwillig Gebenden geworden ist, weil er liebt.
Der Anspruchslose
Die größtmögliche persönliche Autonomie erlangt der Mensch auf der materiellen Ebene durch Enthaltsamkeit und Anspruchslosigkeit. Haben wir keine großen Wünsche und unstillbare Bedürfnisse, werden wir uns relativ frei fühlen, unabhängig davon, wie unsere materielle Situation tatsächlich ist. Je weniger Ichbezogenheit wir haben, desto stiller wird unser Geist und desto freier werden wir uns fühlen. Freiheit und Autonomie entstehen immer im Geist. Wer ein Sklave seines Geistes ist und nicht darüber bestimmen kann, woran er denkt, der wird nie frei sein.
Die Ruhe und der Frieden in unserer Seele sind jedoch wiederum die Voraussetzung, dass wir lernen unseren Geist zu beherrschen. Frieden, Liebe und Freude in der Seele kann jedoch auf Dauer nur ein moralisch tadelloser Mensch empfinden. Untugenden beziehungsweise unser Ego, erzeugen Unfrieden und das Gefühl von Abhängigkeit.
Der Untugendhafte wird nie autonom sein, sondern ein Sklave seiner negativen karmischen Verstrickungen.
Der große Widerspruch
Das Streben nach Autonomie ist heute einer der größten Antriebe der Menschen geworden. Jeder will autonom sein, verdient jedoch sein Geld in irgendeiner Weise immer mit anderen oder durch andere. Man wohnt vielleicht im Haus der Großeltern, oder erhält Arbeitslosengeld und möchte gleichzeitig Autonomie für sich in Anspruch nehmen. Man nimmt, will jedoch selbst bestimmen.
Selbst die YouTuber, Influencer, Autoren oder Programmierer, die alle von Zuhause, oder sonst wo in der Welt ihren Job machen, sind auf ihr Publikum oder Auftraggeber angewiesen. Sie sind auch nicht autonom.
Trotzdem träumt ein jeder von seinem eigenen Königreich und bildet sich ein, dass er dann glücklich wäre. Keiner bedenkt jedoch: Ein König, der nicht geliebt wird, wird ein Tyrann werden.
Man kann nicht nach Autonomie streben und möglichst wenig mit anderen Menschen zu tun haben wollen, wenn man diese gleichzeitig braucht und von ihnen abhängig ist, um seine Existenz zu bestreiten. Es spiegelt eine innere Haltung, die in etwa aussagt: “Euer Geld oder sonstigen Vorteile, die ihr mir bietet, nehme ich, aber mich selbst will ich nicht geben. Mit eurem Karma will ich nichts zu tun haben.”
Wer die Menschen liebt, strebt gar nicht nach der von allen herbeigesehnten Autonomie, sondern nach Gelegenheiten um zu dienen. Wer liebt, strebt nach einer funktionierenden Gemeinschaft in seinem Leben.
Das gegenwärtige kollektive Streben der Menschen nach Autonomie konzentriert sich nicht auf ihre innere Autonomie, indem sie ihren Geist beherrschen und ihre Seele in der Freude halten, sondern gründet in der Selbstsucht der Menschen. Die Menschen haben noch nicht verstanden, dass jemand nur dann höchstmögliche Autonomie im Leben erlangen kann, wenn er selbstlos und in Gott ruhend geworden ist.
Nur wer in sich eine Autonomie herzustellen vermag, indem er seinen Geist beherrscht, seine Seele rein ist und er sich nicht versündigt, wird er nicht durch negative karmische Verstrickungen zu einem Gefangenen.
Wer glaubt durch Macht autonom zu werden, anstatt durch Heiligkeit, wird zum Tyrannen werden.
Wer hingegen zu lieben im Stande ist, wird immer Menschen anziehen und um sich sammeln. Er wird Teil einer Gemeinschaft sein, wenn nicht sogar zu ihrem Mittelpunkt werden, weil sie ihn zu ihrem “König” erwählen.

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