Der Fall

Was wir in uns selbst nicht erkannt haben, erkennen wir auch nicht durch die äußere Welt, wenn uns diese auch oftmals hartnäckig darauf hinweist. Nur das geistige Licht, welches Gottes Geist entspringt, das auch unsere Seele erleuchtet und reinigt, bewirkt eine Empfänglichkeit für den Heiligen Geist, durch den wir die Wahrheit von der Lüge unterscheiden können.

Mit dem Verstand gelangen wir nicht zur Selbsterkenntnis, sondern mit dem Herzen. Unser Verstand leugnet, debattiert und findet Ausreden, um unsere eigenen Charakterschwächen entweder durch zeitlich begrenztes Geschick zu verbergen, oder zu rechtfertigen. Der Verstand lügt, damit wir unser Ego nicht aufgeben müssen und wieder wie die Kinder werden.

Selbsterkenntnis kommt durch das Herzen. Nur durch die Ruhe, die die Liebe in uns erzeugt, sehen und hören wir die Wahrheit in unserem Geiste, die uns über die Wesen der himmlischen Sphären (Heiliger Geist) übermittelt werden.

Selbsterkenntnis entsteht durch die Transformation und Verklärung. Der Herzensmensch leidet, wenn er sündigt und sich schlecht verhalten, gedacht oder gefühlt hat. Der Liebende leidet unter seinen Untugenden und beginnt dadurch sein Wesen und Schicksal im rechten Licht zu erkennen und zu verstehen. Es folgt auf die Selbsterkenntnis ein Prozess der Läuterung und Transformation, bis unser Wesen mit der göttlichen Welt in Resonanz tritt. Es entstehen Kommunion mit dem Himmel.

Wer sich jedoch nicht in der Liebe zu Gott verankert, sondern sich von seinem Intellekt zur Todsünde des Stolzes und Hochmut verleiten hat lassen, der begibt sich auf eine Odyssee, die in der Hölle enden wird und nicht in den Armen von Penelope.

Der Stolze und Hochmütige wird verbittern, denn er wird weder erhört noch geliebt. Umso lauter wird er sich Gehör verschaffen wollen. Es giert ihm nach Anerkennung und Bestätigung. Anstatt sich um Liebe in seiner Seele zu bemühen, um Frieden zu finden, beginnt er nach Macht zu streben.
Er wendet sich von der Liebe ab. Er meint nicht die Liebe zu brauchen, um ein glückliches Leben zu führen, sondern Macht. Gott braucht er nicht, ganz im Gegenteil wird ihm jeder verhasst, der noch immer an Gott glaubt und das Edle, Göttliche und Schöne in allem ehrt. Die Eifersucht auf Gott packt ihn und alle anderen Krankheiten der Seele im Laufe der Zeit. Tief in seinem in seinem Inneren fühlt er, dass er von Gott nicht geliebt wird, weil er in seiner Schlechtigkeit nicht liebenswert ist.

Wohl fühlt er sich nur mehr unter Seinesgleichen, den Gefährten der Finsternis. In den Kreisen der Gefallenen bedeutet ein Gewissen zu haben, eine Schwäche. Es ist ein Eingeständnis, dass Gott noch irgendeine Macht über ihn hätte. Ein Gewissen zuzulassen, ist für einen echten Satansjünger ein Gift, gleich einer Sünde.  Wer die Macht hat, macht die Gesetze. Nur er selbst ist der Maßstab.

Die Wahrheit in der Radix zu sehen ist ein Prozess

In unserer Radix stehen alle unserer menschlichen Schwächen, Untugenden und Sünden, die wir geneigt sind zu begehen oder begangen haben. Ebenso steht auch alles Gute, das wir geworden sind, in unserem Horoskop.

Um das Gute vom Finsteren zu unterscheiden, müssen wir sowohl jedes Tierkreiszeichen, seine Bestimmung im Tierkreis, seine Untugenden als auch Tugenden verstehen und erkennen, um zu erkennen, wie diese Kräfte in unserem Wesen wirken. Je harmonischer diese Kräfte in uns wirken, desto besser kommen wir auch mit allem, dass diesem Tierkreisprinzip im Leben entspricht, in unserem eigenen Leben zurecht. Wir haben die Thematik und das Prinzip durch eigene Lebenserfahrung durchdrungen und die Tugenden gebärt, die sie uns offenbaren können.

Dasselbe gilt für jeden Himmelskörper, den wir einsetzen. Ob Planeten, Asteroiden oder Fixsterne. Je tiefer wir alle geistig-seelischen Prozesse der elementaren Horoskopfaktoren geistig durchdringen und durchleben, sodass wir durch Erfahrung gewachsen und bewusster geworden sind, desto mehr schreiten wir auf dem Einweihungs- und Erleuchtungspfad voran. Die Astrologie wird uns auf unserer Heldenreise zu einer wertvollen Hilfe, um uns selbst zu durchleuchten, zu verstehen und zu erziehen.

Man liest ein Horoskop historisch

Wir betrachten die Stellung der Sonne im Horoskop und wissen um die Beziehung dieses Menschen zu Gott. Die Gegenwart ist immer das Resultat unserer Vergangenheit. Diese Beziehung zu Gott wird sich wiederum in allen Beziehungen zu anderen Autoritätspersonen (Sonne), angefangen vom Vater bis hin zum Chef in der Firma widerspiegeln.
Eine verletzte, oder in sonstiger Weise schwach gestellte Sonne, ist keine Auszeichnung, sondern ein Hinweis auf ein Egoproblem, dass wir haben.

Ein verletzter Mond birgt einen Seelenkonflikt in sich. Familiäre Beziehungen aus der Vergangenheit belasten die Seele. Man ist vielleicht seine Gefühle übergangen, möglicherweise hart und verschlossen geworden. Wir werden in dieser Inkarnation in uns gehen müssen, um unsere Seele wieder zu öffnen und zu lieben.

Ein verletzter Merkur, durch Aspekt oder schwache Stellung, erzählt von einer Geschichte, in der sich ein Mensch von seinem Intellekt hat blenden lassen. Er ist möglicherweise ein stolzer Klugscheißer geworden. Was genau sein Problem ist, lesen wir aus der Gruppierung von Asteroiden rund um seinen Merkur, sowie die Aspekte, die er erhält, als auch natürlich aus seiner Zeichen- und Hausstellung.

Eine verletzte Venus erzählt uns eine Geschichte über Disharmonie in vergangenen Beziehungen zu Menschen. Man war eventuell egoistisch, oder streitbar, hat möglicherweise andere Menschen gekränkt, oder man war unflätig und unhöflich. Vielleicht waren wir auch nicht treu zu unserem Partner, möglicherweise selbstverliebt und oberflächlich, oder aber schwach und bequem.
Wir brauchen nur unsere Venus richtig lesen und werden alles über unsere venusischen Wesensanteile und Karma aus früheren Leben verstehen lernen.

Ein schlecht gestellter Mars gibt uns Auskunft, wo wir streitbar sind und auf Konflikte treffen. Wo begegnen wir Konkurrenz, offenen Konflikten bis hin zu Gewalt, weil wir darauf bestehen anzuführen. Haben wir gelernt uns ohne Gewalt zu behaupten? Beherrschen wir uns und sind wir zu konstruktiven Menschen geworden, oder wollen wir noch immer mit Gewalt etwas erreichen, weil es unser Ego nicht ertragen würde, sich nicht zu behaupten?
Oder sind wir mit einem schwachen Mars etwa Feiglinge, die jedem Konflikt ausweichen?

Alles entscheidend ist die Fragestellung

Bevor wir eine Frage stellen, haben wir die Idee dazu. Die Idee kann vom Heiligen Geist oder vom Unheiligen Geist uns eingegeben werden. Schöpfen wir aus dem Reich der Ideen, schöpfen wir entweder aus den himmlischen oder den infernalen Sphären.

Wo Telepathie, Hellhören und Hellsehen durch die geistige Entwicklung noch nicht erweckt sind, lässt man sich eventuell noch vom Verstand blenden, oder man folgt unbewusst den Zurufen der falschen oder unreifen Geistern.
Wir müssen mit den himmlischen Wesen durch unseren edlen Charakter in Resonanz treten, um automatisch inspiriert die richtigen Fragen zu stellen, sodass unsere Konzentration auf das Wesentliche, uns intuitiv die Wahrheit verstehen lässt.

Unser Horoskop erzählt unsere Existenzgeschichte. Nichts von dem, wer wir waren und wie wir gewirkt haben, liegt im Verborgenen, sondern unser Horoskop beschreibt und erzählt die Wahrheit über unsere Existenzgeschichte. Die Frage ist, ob wir uns bereits die Bewusstheit erarbeitet haben, um diese astrologische Geschichte herauslesen zu können. Wir müssen die richtigen Fragen stellen, um auf dem Weg der Selbsterkenntnis und dem Rückblick auf das Karma unserer Existenzgeschichte bewusst zu werden.

Menschen sind jedoch in Regel Drückeberger und wollen ihre blinden Flecken nicht sehen, weil wir ganz einfach an unserem Ego und seinen Untugenden festhalten wollen. Deswegen öffnet sich auch nicht der Zugang zu unseren früheren Inkarnationen. Weder erinnern wir uns, noch lesen wir das Horoskop richtig. Wir wollen die Wahrheit über uns gar nicht wissen, selbst wenn wir äußerlich, an der Oberfläche, vielleicht ein Interesse dafür zeigen.

Es ist ein Unterschied und erzählt uns eine andere Geschichte, wenn Narcissus, Eris und Adonis auf meiner Venus stehen, als wenn wir die Asteroiden Arete, Modestia und Frieden in Konjunktion dazu sehen. Wir übergehen vielleicht die Bedeutung von Narcissus, anstatt uns wirklich damit auseinanderzusetzen.
Lesen sie was in ihrer Radix steht, bis sie alles in sich wiederkennen und verstehen. Dann sind sie ein Astrologe geworden. Stellen sie mutig und aufrichtig die richtigen Fragen, dann werden sie auch vom Heiligen Geist geführt, um ihr Wesen, ihre Existenzgeschichte und Schicksal zu verstehen.

Ohne die Anbindung an die himmlischen Sphären stellen wir nicht die richtigen Fragen, die zur Wahrheit hinführen. Wir sehen uns selbst noch anders, als uns die göttliche Vorsehung durch unser Horoskop beurteilt. Wir sind noch nicht fähig zur Selbsterkenntnis, weil wir durch unsere Untugenden auf die falschen Geister hören und die Konstellationen fehlinterpretierend, verstehen wir nicht den dahinterliegenden Sinn und roten Faden unserer Existenzgeschichte.

Wo begegnet mir über Pluto das Teuflische im Leben und die Auseinandersetzung mit meinen Schattenseiten? Weshalb steht Pluto im elften Haus oder im zweiten Haus? Wer aufrichtig frägt und über seine Frage meditiert, dem werden die richtigen Antworten im Geiste aufsteigen. Durch Gedanken, Bilder, Erinnerungen und Gefühle in der Seele wird er die Wahrheit beginnen zu sehen und zu verstehen. Er hat gelernt fließend Astrologie zu sprechen.

Wir beginnen nicht nur jede Stellung eines Himmelskörpers in uns zu verstehen, sondern beginnen die dahinterliegenden Geschichten zu verstehen, die wir durchlebt haben und uns zu dem gemacht haben, der wir mit unserer Radix geworden sind. Wir beginnen unser Schicksal zu verstehen. Das ist Reinkarnationsastrologie, die zu so tiefer Selbsterkenntnis führen kann, dass wir uns in früheren Inkarnationen wiederkennen werden, sofern wir Geschichte geschrieben haben. Unser Horoskop ist ein verlässlicher Leitfaden, der uns durch den Fluss der Mnemosyne schreiten lassen kann.