Den Pfad der Mitte gibt es nicht
Wer zum Licht strebt, wird erhellt. Alles wird sichtbar, auch unsere Fehler beziehungsweise der Schmutz, der an uns haftet.
Wer nach der Finsternis strebt, der möchte nicht gesehen werden. Er muss und will sein Wesen verbergen.
Wer sich seine eigene Schlechtigkeit nicht eingestehen will, der wählt die Verdrängung durch relativierenden Kollektivismus.
Auf dem Einweihungsweg muss man früher oder später eine ganz klare Unterscheidung zwischen dem Licht und der Finsternis treffen, weil es zwei entgegengesetzte Wege sind. Es gibt keinen Pfad der Mitte. Wie Jesus lehrte, entweder für oder gegen Gott. Tugend oder Untugend. Die Gegensatzpaare kann man nicht aufheben, denn Gott ist nicht gut und böse, sondern gut.
Wer Gott und das Gute in das Unpersönliche relativiert, um der Unterscheidung zwischen Tugend und Untugend zu entgehen, ergreift die Flucht vor der Wahrheit und hält sich die Augen zu, in der Hoffnung nicht gesehen zu werden. Der Relativismus, als auch der Kollektivismus, führen in die Finsternis, denn sie dienen dem Zweck dem Menschen eine falsche Vorstellung von Freiheit vorzugaukeln.
Wir lösen uns in keinem ominösen universellen Licht auf, sondern bleiben in alle Ewigkeit die persönlichen Wesen, die wir sind.
Persönliche Wesen
Wenn sie erwachen, wird ihnen bewusst, dass alles, was es gibt, persönliche Wesen sind. Gottes Schöpfung ist wesenhaft.
Alles andere ist Maya also ein Blendwerk und daher vergänglich. Die materielle Erscheinung, also unser Universum, als auch unser physischer Körper, sind nur ein materielles Gleichnis und Ausdruck der spirituellen Wirklichkeit, die jedoch für uns die relevante Welt beziehungsweise Wirklichkeit ist, weil wir individuelle spirituelle Wesen sind, die ewig leben.
Das Universum spricht nicht zu uns, sondern es sind immer individuelle persönliche Wesen mit einem ganz bestimmten Charakter, mit denen wir uns austauschen.
Wenn wir die mundane Zeitqualität deuten, so lesen wir in Wirklichkeit, welches Lied die himmlischen oder infernalen Wesen im Geiste anstimmen.
Machen sie sich keine falschen romantischen Vorstellungen vom Paradies, als eine unterscheidungslose Lichtsphäre, in welcher nur vollkommene Wesen leben, oder es sie eventuell gar nicht mehr gibt, weil sie in irgendein nicht existentes Nirwana eingegangen sind.
Sie begegnen im Paradies lauter persönlichen Wesen, die einen bestimmten Charakter haben. Auch ein jeder Engel hat einen bestimmten Charakter, wie hier auf Erden ein jeder Mensch.
Es gibt keine vollkommenen und allmächtigen Wesen, denn dies widerspricht dem Prinzip des Lebens und der fortlaufenden Bewusstseinserweiterung.
Genau deswegen gab es im Paradies ja auch die Rebellion gegen Gott, weil jedes Wesen einen freien Willen besitzt und einen persönlichen Charakter hat. Weil Luzifer meinte, dass er alles besser machen würde, wie Gott.
Was alle Wesen im Paradies eint ist das Wissen um die Wahrheit, dass Gott unser aller geistiger Vater ist und dass er Gutes für alle Wesen will. Im Paradies sind sich alle darüber einig und wollen aus freiem Willen das, was Gott für die Menschheit wollte. Sie vertrauen.
Wer Gott philosophisch in das Unpersönliche relativiert, um sich alles offen zu lassen und keine Unterscheidung zwischen den zwei gegensätzlichen Wegen treffen zu müssen, wird letztendlich unbemerkt den infernalen Sphären zusteuern und sich mit dämonischen, anstatt heiligen Wesen austauschen, weil er einer Philosophie der Lüge, der Selbsttäuschung und Illusion folgt.