Die Herren des Karma kennen keine Gnade

Ein fortgeschrittener Jünger unterliegt einem deutlich beschleunigten Karma. Diese Gesetzmäßigkeit wird durch Schmerzen erfahren, bis man es verstanden hat. Die Strafe folgt immer schneller auf den Gewissensungehorsam.

In Wirklichkeit ist dieser Umstand sogar ein Vorteil, den sich jemand auf dem spirituellen Pfad erworben hat, denn die Geschwindigkeit der karmischen Reaktion geschieht, weil er bewusster geworden ist. Er kann dadurch schneller lernen als andere Menschen, bis er so stark geworden ist, dass er immer seinem Gewissen gehorsam ist.

Was so besonders schwer ist, besteht in folgendem Umstand. Der Erleuchtungsweg führt auf allen Ebenen in den Verzicht. Setzt der Jünger nicht die richtigen Prioritäten, wird er korrigiert, bis er lernt, dem Sinn gehorsam zu sein, auch wenn er die Freiheit hat anders zu handeln. Erfreut er sich am Sinn, schreitet er relativ schmerzfrei und ohne große Schicksalsschläge auf dem Pfad voran. Je wacher und erleuchteter jemand wird, desto gehorsamer wird er sein und legt sich selbst den Verzicht auf.

Die meisten Menschen würden nicht einen Schritt auf dem Erleuchtungspfad setzen, wenn sie bereits vorher wüssten, was auf sie zukommt. Ein jeder besteigt das Kreuz, wenn er wirklich nach Erleuchtung strebt.
Deswegen biegen die meisten Jünger auf dem Pfad recht früh wieder ab, geben ihrem Ego nach und verlieren sich in ihren Ablenkungen, für die sie natürlich zahlreiche Begründungen haben, um sich ein gutes Gewissen einzureden.

Es gibt auf diesem Pfad nichts zu holen, woran sich das Ego erfreuen könnte, sondern nur Schläge, Depression und Unglück, bis sie nicht mehr ihr Ego befriedigen wollen, sondern Gott dienen wollen.
Deswegen sind auch alle vom Glauben an Gott abgefallen, damit ihr Ego ein unbeschwertes Leben führen kann.

Erst wenn der Geist licht und die Seele schön und rein geworden sind, kommt die Belohnung durch Teilhabe am Reich des Himmels.

Der wahre Jünger verliert jedoch seine persönliche Freiheit, tun zu können, was er will, obwohl niemand da ist, der ihm sagt, dass er dieses oder jenes nicht tun sollte. Auch der Meister wird schweigen und muss zuschauen, wie der Jünger in sein Unglück läuft, da ein Jünger erst dann ein Jünger geworden ist, wenn er immer freiwillig dem Sinn folgt.