Der Glaubensabfall

Das Verhältnis zwischen Deutschland und Österreich entspricht  in etwa 10:1. Meiner Erfahrung nach würde ich schätzen, dass in etwa 10% der deutschsprachigen Bevölkerung noch an einen persönlichen Gott glauben, wobei wiederum bei diesen zehn Prozent der Glaube daran bereits sehr schwach ist. Der Rest der Bevölkerung, ausgenommen natürlich die Muslime, die sehr gläubig sind, sind Atheisten, Pantheisten und Menschen mit sonstigen Weltanschauungen, die jedoch alle eines gemeinsam haben, indem man nicht mehr an einen persönlichen Gott glaubt.

Google.maps

90% der ehemaligen Christen sind meines Erachtens spirituell entwurzelt. Gott wurde bei den Spirituellen durch das kosmische Bewusstsein, das Höhere Selbst, oder durch einen selbst ersetzt, weil man ja ein Teil des Kosmos ist, oder davon überzeugt ist, dass man nur an sich glauben müsse.
Mit kosmischen Bewusstsein ist natürlich Gottesbewusstsein gemeint, nur hat man Gott aus der Gleichung genommen und mit Kosmos ersetzt.

Es ist Gott, dem wir uns bewusst werden können

Kosmisches Bewusstsein? Der Kosmos ist alles was es gibt. Wollten sie sich allem zugleich bewusst sein? Wollten sie sich dem Dämon, dem Mörder, der Sonnenblume, dem Adler usw. zugleich bewusst sein?
Im Normalfall, sofern man nicht geistesgestört ist, werden wir uns dessen bewusst, worauf wir uns mit unserem Geist konzentrieren. Wir werden uns nicht allem zugleich bewusst, sondern in Wahrheit werden wir uns immer einem bewusst. Gerade weil wir unseren Geist konzentrieren, dringen wir zum Kern vor und werden uns einer Sache bewusst.
Man würde verrückt werden, wenn man sich allem zugleich bewusst werden würde.

Zweifellos können wir unser Bewusstsein erweitern, doch in allem, sobald wir zum Kern vordringen, stoßen wir entweder auf die göttliche Idee und dessen Schöpfer, oder auf die Abspaltung vom Göttlichen und Abwendung von Gott, indem man die göttliche Idee versucht in das Gegenteil zu verkehren.

Das Böse ist in sich widersprüchlich

Es macht keinen Sinn gut und schlecht zugleich zu sein. Man wäre kraftlos, weil sich die Kräfte gegenseitig aufheben würden. Es macht ebenso wenig Sinn sich dem Guten und dem Bösen zugleich bewusst sein zu wollen. Kosmisches Bewusstsein ist ein nebuloser neptunischer Begriff, dem das Licht und Zentrum der Sonne (Gott) fehlt. Die Vorstellung eines kosmischen Bewusstseins, welches man durch Erleuchtung erlangen könnte, ist die Saat für den Relativismus.

Wer erwacht und tatsächlich erleuchtet, wird sich bewusst, dass es nur Beziehungen zu persönlichen Wesen gibt, egal ob Menschen, Tiere, Engel, Dämonen oder sonstige Wesenheiten der astralen Sphären.
Alles, was es gibt, entspringt dem Persönlichen, nichts dem Unpersönlichen.

Wer sich jetzt im Unpersönlichen verwurzelt, weil er mit der Realität des persönlichen Gottes ein Problem hat, der baut sein Haus auf Sand. Er redet dann von Mutter Erde und dem Kosmos, anstatt über Gott und die Menschen.

Wer erwacht und mit der Welt der Engel und Dämonen konkret in Beziehung tritt, weil er seinen Geist und dessen Sinne beherrschen lernt, der kann dem Irrtum des Uneingeweihten nicht mehr erliegen, der sich in seiner Phantasie ausmalt, es gebe ein kosmisches allumfassendes Bewusstsein, irgendein überirdisches Licht, welches einer nebulosen Quelle entspringt und ihn erleuchtet, anstatt seinen Geist mit der Quelle allen Lebens, Gott, zu verbinden und durch den Heiligen Geist inspiriert zu werden.

Wikimedia Public Domain
Filioque

Der Eingeweihte ist sich der Entscheidung bewusst

Der Eingeweihte kann sich für oder gegen Gott entscheiden, wie es die alten Geister in einer Zeit vor dieser Zeit taten, wodurch es zum Höllensturz der gefallenen Engel kam, da sich diese gegen Gott entschieden haben.
Man kann sich nicht für das Gute entscheiden, jedoch gegen Gott sein, wie dies die Theosophen, Freimaurer und Humanisten der Welt glauben machen wollen. Bis in etwa der Mitte der dritten Einweihung ist dieser naive Irrglaube möglich, weil man aufgrund mangelnder Erfahrung und nicht entwickelter Übersinnlichkeit die Angelegenheit noch nicht durchschaut hat und glaubt dies wäre möglich. Wer weiter fortschreitet, muss sich jedoch unweigerlich für eine der beiden Seiten entscheiden.

Die spirituellen Schwurbler und “Ganzheitsgläubigen”, die weder Anhänger des Satans noch Gottes sind, versprechen gleich kosmisches Bewusstsein, welches man durch Meditation und ein spirituelles Leben erlangen sollte, wissen jedoch noch nicht aus eigener Erfahrung, dass das, wovon sie reden einfach nur Einbildung und Wunschvorstellung ist. Es sind Blinde, die Blinde führen.
Wenn ich Begriffe wie kosmisches Bewusstsein oder höheres Selbst usw. lese, weiß ich bereits, dass diese Lehrer verwirrt und vom Glauben abgefallen sind. Vor allem weiß ich aber auch, dass diese Personen noch sehr wenig wissen und von der vierten Einweihung weit entfernt sind.

Mögen sich diese spirituellen Lehrer Jahrzehnte um Gedankenstille bemühen und tagtäglich ihre Atemübungen machen, werden sie trotzdem kraftlos bleiben. Mögen sie auch von der Liebe reden, werden sie nicht die Tiefe der Liebe erfassen und fühlen können, die die Heiligen ergriffen hatte, sodass sie sogar bereit waren für Christus zu sterben, um der Wahrheit ihres Glaubens treu zu bleiben.

Erst wenn man sich Gott stellt und seine Entscheidung trifft, beginnt der Einweihungsweg eine echte Erfahrung zu werden und keine Selbsttäuschung.
Im Alter von dreißig war ich mir dieser Dinge auch noch nicht in vollem Umfange bewusst, auf der Suche nach der Wahrheit. Es bedarf erst der Gotteserfahrung, indem man wirklich zu glauben beginnt und sein Leben Gott hingibt, um den Unterschied zu erleben, zwischen der Phase der philosophischen Relativierung und Selbsterhöhung, im Gegensatz zur Erfahrung des Glaubens, der Selbstlosigkeit und Erleuchtung.

Die wirklich wichtige Entscheidung im Leben besteht darin, sich für oder gegen Gott zu entscheiden. Ist diese Entscheidung getroffen, schreitet man auf dem Einweihungsweg voran. Wer jedoch diese Entscheidung nicht trifft, der kommt nirgends an und bleibt an der Oberfläche.