Jeder Ort auf dieser Welt scheint vermessen zu sein – jeden noch so kleinen oder abgelegenen Punkt kann man geographisch verorten und mit dem Koordinatensystem definieren. Wie ein unsichtbares Netz überziehen die Längen- und Breitengrade unseren Planeten. Dazwischen liegen idyllische Seen, tiefe Schluchten, vermeintlich unüberwindbare Gebirge oder auch reißende Flüsse. An den vielen Knotenpunkten kann man jederzeit die Richtung ändern, mal weiter gehen, manchmal vielleicht sogar Rückschritte machen.

Betrachten wir unser Leben – oder sagen wir mal vielmehr unsere gesamte Existenzgeschichte – doch auch einmal aus der Vogelperspektive. Könnte man nicht vielleicht daraus sogar auch ein Koordinatensystem abstrahieren? Wo befinden wir uns darin? Nicht nur geographisch an dem Platz, an dem wir jetzt geboren sind. Sondern auch geistig. Sind wir immer kontinuierlich in eine Richtung gegangen oder eventuell einmal (falsch) abgebogen. Haben wir Rückschritte gemacht oder sind wir stark geblieben? Wo führen für uns die Fäden zusammen? Und wo ist für uns die Mitte, was ist unsere zentrale Kraftquelle?

Viele Felder gibt es hier, ein bisschen anmutend wie ein Schachbrett. Ein Spiel ist unser Leben jedoch ganz und gar nicht, und Gott hat auch nicht gewürfelt, als es darum ging, mit welchen Gefährten wir unser Leben bestreiten. Dies haben wir bereits in früheren Partien ganz alleine verantwortet.

Seit jeher packt der Mensch alles in eine Skala: Ob Messbecher, Zollstock, Uhrwerk oder Thermometer – so vermessen ist das. Es gibt jedoch eine höhere Macht, die man in keine Maßeinheit pressen kann: Liebe kennt weder Zeit noch Raum. Sie währt ewig und Kilometer interessieren sie nicht. Ein wahrhaftes, absolut königliches Geschenk! Und jetzt schauen wir uns noch einmal um. In welchem Feld stehen wir, wenn es darum geht, den König zu verteidigen?

Alles LIEBE, Eure Sabine

 

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