Die Tabula Smaragdina des Hermes Trismegistos
Hermes Trismegistos gilt als eine synkretistische Vereinigung des griechischen Gottes Hermes und des ägyptischen Gottes Thot. So mancher Unwissende hält seine Figur für eine Erdichtung und bezweifelt, ob er jemals tatsächlich existiert hat.
Vergleichbar mit der Bedeutsamkeit der zehn Gebote auf den Steinernen Tafeln des Moses, hinterließ vor Moses bereits Hermes Trismegistos die Smaragdtafel “Tabula Smaragdina”.
Darauf wird seine durch die Erleuchtung gewonnene Erfahrung, auf das Wesentliche reduziert, der Menschheit hinterlassen.
1. Wahr ist, zweifellos, gewiss wahrhaftig und ohne jede Lüge.
2. Das, was oben ist, entspricht dem, was unten ist. Und das, was unten ist, gesellt sich wiederum zum Oberen, mit dem Vermögen die Wunderwerke eines einigen Dinges zu vollbringen.
3. Und so wie das ganze Universum aus dem reinen Geist Gottes durch sein Wort entspringt, so wird durch die Nachahmung der Natur alles aus diesem einigen Ding geboren.
4. Sein Vater ist die Sonne, seine Mutter ist der Mond.
5. Der Wind trägt es in seinem Bauch. Die Erde ist seine Ernährerin.
6. Dieses Ding ist der Vater aller Vollendungen der ganzen Welt.
7. Seine Kraft ist am vollkommensten, wenn es sich in die Erde ergießt und sich mit ihr vereint.
8. Darum löse das Feuer aus der Erde und scheide das Feine vom Groben, mit dem Verstand und liebevollem Feingefühl. So steigt der Geist Gottes zur Erde hinab um sich mit ihr zu vereinigen. Dabei wird es veredelt und nimmt die Kräfte der oberen und unteren Welt in sich auf.
9. Mit ihm wirst Du das Licht und die Herrlichkeit der ganzen Welt erlangen und alle Finsternis wird von dir weichen.
10. Dieses einige Ding ist von allen Kräften die stärkste Kraft, denn es überwindet alles Feine und durchdringt alles Feste.
11. So wurde im Ebenbild des Einigen die ganze Welt erschaffen.
12. Wenn Du selbst auf die mitgeteilte Weise verfährst, so kannst auch Du solch wundersame Nachhamungen bewirken.
13. Man nennt mich darum Hermes Trismegistos, da ich die dreifältige Weisheit der ganzen Welt besitze.
14. Hiermit sei vollendet, was vom Meisterwerk der Sonne verkündet werden sollte.
Tabula Smaragdina von Heinrich Khunrath (1560-1605)
Sind es nicht immer wieder dieselben alten Geister, die nach der Wahrheit graben, um die Geheimnisse vergangener Zeiten zu entdecken und zu entschlüsseln? Einer dieser Wahrheitssucher war der Deutsche Arzt Heinrich Khunrath. Er galt als hermetischer Philosoph, Alchemist und angeblich als Schüler von Paracelsus, der unter anderem in einem seiner Bücher einen Kupferstich der Tabula Smaragdina veröffentlichte.
Er praktizierte Medizin in Dresden, Magdeburg, Hamburg und Leipzig.
Spätere Autoren gehen davon aus, dass er in Trebona, wo er für den Grafen Rosemberk arbeitete, auch Johann Thölde kennenlernte, den man für den Urheber der alchemistischen Werke des Basilus Valentinus hält.
https://en.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Khunrath
Basilius Valentinus (1399-1450)
Bisher galt der Autor Basilius Valentinus als ein nicht identifizierter Autor alchemistischer Schriften. Man vermutet, dass er zwischen 1394 und 1450 gelebt hat und in Mainz geboren wurde.
Seit 1599 wurden seine Schriften, in welchen er als Benediktinermönch in Erscheinung tritt, mehrfach nachgedruckt, kommentiert und in mehrere europäische Schriften übersetzt. Anhand seiner Schriften lässt sich sagen, dass er für die damalige Zeit ein profundes Wissen über Chemie hatte.
Sowohl er als auch Paracelsus, der zur selben Zeit lebte, lehrten die Drei-Prinzipien-Lehre (Mercurius, Sulphur und Sal).
https://de.wikipedia.org/wiki/Basilius_Valentinus
Die Forschung vermutet heute, dass in Wirklichkeit Johann Thölde nicht nur der Herausgeber, sondern auch der Verfasser dieser Schriften gewesen wäre. Ich behaupte, dass dies nicht stimmt und er lediglich der Herausgeber der Schriften von Basilius Valentinus war.
Ich bin mir allerdings sicher, dass Heinrich Khunrath Johann Thölde kennenlernte und durch ihn das Wissen dieser Bücher von Basilius Valentinus kennenlernte. Basilius Valentinus war jedoch nicht Johann Thölde. Denn Basilius Valentinus wurde bereits 1459 als Conrad Celtis wiedergeboren.