Schließe die Augen, werde still

Gedankenstille und Seligkeit. Es ist wie bei der Frage mit dem Huhn und dem Ei. Was war zuerst, das Huhn oder das Ei? Gott.
Was kommt zuerst, die Gedankenstille oder die Seligkeit? Gott.

Bevor man zur Quelle vordringt, muss man an diese glauben. Wer nicht glauben kann, wird kraftlos bleiben. Egal, ob er an Gott, die Wahrheit, glaubt, oder dem Satan folgt und von der Lüge überzeugt ist, Gott zu leugnen. Jeder der beiden erwählt seine Gottheit auf dem Pfad, der ein Eingeweihter werden wollte.

Viele Christen erwählten sich Maria, die Mutter Gottes, zu ihrer Heiligen, der sie sich versprachen und oder bei ihr Zuflucht suchten. Nicht selten waren es die schwersten Sünder, die sich in ihrer Not Maria zuwandten, weil sie in ihrem Inneren um Marias Liebe und Erbarmen wussten. Die schwersten Sünder wissen in sich genau um die Strenge Gottes, aber auch, dass sich dieser immer wieder durch die Fürbitten von Maria und den Heiligen milde stimmen lässt.

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Maria, die Apostel und der Heilige Geist

Was hat das mit Meditation und Gedankenstille zu tun? Viel mehr als derjenige, der noch um die Gedankenstille ringt, versteht.  Wenn sich der Mensch mit Gott versöhnt und sich ihm verspricht, bis zum Tod loyal für ihn einzustehen, dann geschieht ein Mysterium.
Dieses Versprechen geht nicht von heute auf morgen, sondern es ist ein Prozess der Einweihung. Es ist ein Versprechen, dass an Tiefe gewinnt und unser gesamtes Geistes- und Seelenleben, als auch unser Handeln erfassen wird.

Dieses Mysterium ist heute kaum mehr möglich, da sich die große Mehrheit der Menschen sprichwörtlich den Kopf verdrehen hat lassen. Es ist soviel unheiliges Wissen im Geist der Menschen und ihre Seelen sind dermaßen verkümmert, dass kein Heiliger Raum mehr in Ihnen entstehen kann, in welchem sie Gott aufrichtig begegnen könnten. Ihr Stolz, ihre Gier und all ihre Sünden und Rechtfertigungen lassen sie nicht mehr still werden. Sie sind in Aufruhr gegenüber Gott, ohne sich dessen wirklich bewusst zu sein. Sie bekämpfen durch ihr Geschrei die Wahrheit, die sie nicht ertragen, weswegen sie auch in sich nicht still werden können. Ihre Sünden und ihr schlechter Charakter drückt und sie flüchten in die Rastlosigkeit der Selbstverwirklichung.

Bevor wir zur Kommunion mit Gott vordringen, müssen wir unsere eigenen Dämonen besiegt haben, um auch Macht über unsere Feinde zu haben, die dies verhindern wollen.

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Antonius der Große, wird durch Dämonen bekämpft

Ob in den Yoga Sutren des Patanjali oder in den Übungen von Franz Bardon, beim Rosenkranzbeten oder bei sonstigen Exerzitien verschiedener antiker Geheimschulen, es kommt immer der Punkt in allen Lehren, in welchen diese Entscheidung und das Versprechen für Gott getroffen wird, denn die Hingabe und Bereitschaft zur Selbstlosigkeit ist der Schlüssel zum Erreichen der Kontemplation und dem darauf folgenden Samadhi.

Gedankenstille und Selbstlosigkeit bedingen einander. Wer sich selbst nicht wichtig machen will, sondern das tun will, was Gott und dem Göttlichen in der Welt dient und hierfür sein Leben hingibt, der wird bemerken, wie über die Jahre seine geistigen Übungen an Tiefe und Macht gewinnen, aber ihn auch im täglichen Leben bei der Arbeit der Heilige Geist überkommt.

Gott, seine Engel und Heiligen kommen ihm immer näher. Er wird in sich still, fühlt und hört sie im Geiste. Die Dämonen haben keine Macht mehr über ihn. Er ist heilig geworden. Sein Bewusstsein erweitert sich. Sein Geist und seine Seele vereinigen sich durch den Heiligen Geist mit Gott. (Sonne/Mond/Neptun)

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