Größe, die schadet

Als die Mauer 1989 fiel, freute ich mich mit den Deutschen, wie vermutlich die große Mehrheit der Westeuropäer. Heute, dreiunddreißig Jahre später denke ich, dass die Wiederververeinigung ein Unglück für die Deutschen und die Europäer war. Ostdeutschland wäre besser eine eigene souveräne Nation geworden.
Das Gleichgewicht der europäischen Staaten hat sich durch die Wiedervereinigung zu sehr zugunsten Deutschland verschoben und hat psychologisch dazu geführt, dass in Deutschland wieder Großmachtsbestrebungen aufgekommen sind. Man will Weltpolitik machen.

Russland wiederum will unbedingt seine alte Größe zurück und wenn möglich noch mehr. Es ist sich nicht groß genug. Amerika hat einen eigenen Kontinent und ist sich nicht groß genug, sondern hat über hundert Militärbasen in der ganzen Welt, um seine Hegemonie zu bewahren und initiierte in vielen Nationen Umstürze und Kriege, damit dies weiterhin so bleibt.

Keiner ist sich groß, mächtig und reich genug, wohin man blickt herrscht die Gier (Jupiter). Quantitativ sind jedoch jeglichem Wachstum früher oder später immer Grenzen gesetzt. Da jedoch das Bedürfnis nach Wachstum, Vermehrung und Ausdehnung (Jupiter) offensichtlich ein Grundtrieb im Menschen ist, anstatt seine und die Grenzen anderer zu respektieren (Saturn), muss ein Ausweg aus diesem Dilemma gefunden werden, da dieses Verhalten selbstverständlich in alle Zeit Ursache für Konflikte und Kriege sein wird.
Aus diesem Teufelskreis der Gier nach quantitativen Wachstum findet der Mensch nur durch die Erkenntnis, dass er qualitativ wachsen muss. Der Qualität sind auf keiner Ebene Grenzen gesetzt. Im qualitativen Bereich kann die Menschheit, sofern sie das wollte, bis in die Ewigkeit miteinander konkurrieren, ohne dass man sich auf der materiellen Ebene in das Gehege kommen müsste.

Erst wenn die Masse der Menschheit beginnt nach Qualität anstatt nach Quantität zu streben, werden wir auf Erden Frieden haben.

Quelle unbekannt