Ärztin, Mutter und Ordensschwester

Vor ein paar Tagen weckte ein gebrauchtes Buch in einem dieser öffentlichen Tauschregale mein Interesse.

Dieses Buch aus den 90ern trägt den Titel „7 Jahre ohne meine Kinder“ und war der Nachfolger von “Auch ohne meine Kinder”, welche von der Lebenserfahrung einer gemischt-religiösen Ehe zwischen einer gläubigen Katholikin und ihrem moslemischen Ehemann erzählen.

7 Jahre ohne meine Kinder – Wenn Gott auf krummen Zeilen gerade schreibt von Elisabeth Stahlschmidt – Broschiert

Die junge Zahnärztin Elisabeth Stahlschmidt lernte ihren ägyptischen Mann Hussein während eines Missionsdienstes in Botswana kennen, wo beide ein paar Jahre als Ärzte arbeiteten. Anschließend lebten sie in Deutschland und siedelten später mit ihren vier Kindern nach Kairo, da Hussein mangels Deutschkenntnisse nur als Assistenzarzt arbeiten durfte, was für ihn als hochqualifizierten Facharzt unerträglich wurde. Die Mutter brachte ihren Kindern in den ersten Lebensjahren noch täglich den christlichen Glaube nahe, später in Kairo wurden sie trotz des Besuchs einer deutschen Schule ausschließlich islamisch geprägt.

Als sich das Paar kennen und lieben lernte, zeigten sich beide tolerant gegenüber ihrer Religion und waren als gebildete Ärzte davon überzeugt, die kulturellen Hindernisse mit genügend gutem Willen und gemeinsamen Zielen überwinden zu können.

Elisabeth ignorierte daher alle Bedenken ihrer Angehörigen bezüglich dieser Ehe. Rückwirkend unterdrückte sie nach eigener Aussage bereits zu Beginn erste Anzeichen dafür, dass ihr Mann und sie offenbar eine ganz unterschiedliche Beziehung zu Gott pflegten, als auch ihre Vorstellungen vom Himmel nicht miteinander vereinbar waren. Wie sie selbst schrieb, war es jedoch ihre Eigenwilligkeit, die sie aus Liebe und Hingabe zu ihrem Mann diese Gegensätzlichkeiten überwinden lassen wollte, weshalb sie alle Vorboten beiseiteschob.

Ihr charmanter und gebildeter Ehemann war nicht gewalttätig und immer liebevoll zu seinen Kindern, doch entriss er ihr diese eines Tages unfreiwillig, als die Ehe zu zerbrechen schien und sie alleine mit den Kindern nach Deutschland zurückging. Während eines letzten gemeinsamen Urlaubs in Kairo, entführte er die vier gemeinsamen Kinder, als Elisabeth alleine einen Tagesausflug in ein Kloster unternahm. Es folgten über sieben Jahre physische Trennung und Kontaktabbruch mit nur sehr seltenen Telefonanrufen der Kinder bei der Mutter.

Zuerst plante die Mutter eine Rückentführung, engagierte dafür einen Mann, der jedoch nur hätte ein bis zwei Kinder zurückbringen können. Sie entschied sie sich daher schweren Herzens für den Verzicht auf ihre Kinder, um die Geschwister beisammen zu lassen, da sie auch nicht gewusst hätte, für welches der vier sie sich hätte entscheiden sollen und um ihnen nicht noch mehr Schaden zuzufügen.

Geistig blieb sie über die Jahre mit ihren Kindern verbunden, betete und segnete diese täglich. Nach langem Ringen um die Richtigkeit ihrer Entscheidung ihr weltliches Leben als Zahnärztin und ihr Haus aufzugeben, falls die Kinder nicht doch noch zurückkämen, folgte sie dem Ruf als Schwester in die ökumenische Kommunität Jesu Weg nach und vertiefte ihren christlichen Glauben. Ihre erwachsenen Kinder besuchten sie später mit ihren eigenen Familien regelmäßig in der Gemeinschaft, wodurch ihre Gebete um eine Wiedervereinigung mit ihren Kindern trotz der leidvollen Jahre der Trennung erhört wurden. Sie verstarb 2024 in Craheim.

Das Buch beinhaltet einige direkt formulierte Gegensätzlichkeiten des christlichen und islamischen Glaubens, als auch der jeweiligen Gottesbeziehung, die Elisabeth Stahlschmidt innerhalb ihrer Ehe für sich erkannt hat.

Ein besonderes Erlebnis war beispielsweise, als sie und ihr Mann beim Zelten in Afrika beinahe von einer Elefantenherde überrannt worden wären”. Sie sagte zu ihm: “Komm, lass uns beten” und bat daraufhin Jesus Christus, er möge die Herde von ihnen weg umleiten. Nachdem dies eintraf, wurde Hussein leichenblass, aber nicht wegen der drohenden Gefahr durch die Elefanten, sondern weil Elisabeth so direkt und unmittelbar zu ihrem Gott sprach. Im Islam sei es nämlich nur nach aufwendigen Waschungen und mittels bestimmter Koranverse überhaupt erlaubt, direkt mit Allah zu sprechen.

Radix

Ihr Geburtshoroskop zeigt mit Saturn in Opposition zur Venus und dem Asteroiden “Karma” im Grunde bereits ein aufzuarbeitendes Beziehungskarma an, welches sich ausgelöst von außen (Opposition) durch die unfreiwillige Trennung (Saturn) von ihren Kindern (Venus) bis auf die physische Ebene verdichtete.

Diese Opposition ist eingebunden in ein T-Quadrat zu Chiron im Schützen (Interkulturalität, Weltanschauungen und Religionen), der exakt auf Antares, dem Fixstern, der über den Islam herrscht, steht.

Ihr leidvollster Punkt in dieser Inkarnation wurde ein interreligiöser Familienkonflikt mit islamischen Hintergrund (Chiron/Antares/Schütze). Die Erfahrung des schottischen Widerstandskämpfers William Wallace, der gegen seinen Willen verschleppt wurde, sehen wir mit dem Asteroiden “Wallace” ebenfalls auf der Chiron-Antares-Konjunktion im Quadrat zu ihrer Venus.

T-Quadrat Chiron/Venus/Saturn E. Stahlschmidt – IMPERASTRO

Man muss jedoch erwähnen, dass auch ihre vier Kinder ihr eigene Existenzgeschichte haben und es natürlich von Bedeutung ist, dass sie einen moslemischen Vater aus Ägypten bekommen haben. Objektiv betrachtet hatten es die Kinder, soweit man dies dem Buch entnehmen kann, bei ihrem ägyptischen Teil der Familie nicht schlecht sowie eine gute Schulbildung genossen.

Das T-Quadrat aus Venus/Asclepius/Saturn/Chiron zeigte einerseits das leidvolle Beziehungskarma und zugleich ihren weltlichen Beruf als Zahnärztin an, da Zähne dem Saturn zugeordnet werden und Chiron auch der Arzt ist.

Blicken wir zu ihrer Sonne, aus deren Stellung wir auch etwas über die Handlungen ihres Ehemanns erfahren können, sehen wir den Mars in Konjunktion in den Fischen nahe der Lilith und in Opposition zu Asmodeus.

Radix E. Stahlschmidt Zeit fiktiv – IMPERASTRO

Auch ihr Mann hatte wie sie etwas religiöses in sich und zeigte liebenswürdige Eigenschaften (Fische). Der Mars in den Fischen schürte jedoch den geistig-religiösen Konflikt. Mars in den Fischen hat außerdem etwas Durchsetzungsschwaches und scheut oftmals eine direkte Auseinandersetzung. So war ja auch die Entführung der Kinder eine hintertückische und heimliche Aktion während eines als versöhnlich getarnten Urlaubes.

Die Kindesentführer-Asteroiden Asmodeus und Lilith verdunkelten ihre Fische-Sonne und zeichneten ab, mit was sie in diesem Leben konfrontiert wurde, um so grausam es klingt, aus dieser Erfahrung auch eine tiefere Unterscheidungsfähigkeit zu erlangen. Hagar, die verstoßene Urmutter der Muslime, steht interessanterweise in Konjunktion zu Lilith und unweit des Sonne/Mars-Stelliums.

Was war ihr Karma, dass ihr der Islam ihre Kinder raubte?

Der Mars im Quadrat zu ihrem Mond betont nochmals den familiären Konflikt und die nicht zu vereinbarende Linie ihrer katholischen Herkunftsfamilie (Mond) mit der geistig-kulturellen Prägung ihres Ehemannes (Sonne). Auch ihre Mond/Chiron-Opposition erzählt möglicherweise von einer früheren Vertreibungserfahrung, in der man entweder selbst zum Vertriebenen wurde oder andere vertrieben hat.

Mit Jupiter im Steinbock wurden ihr Glaube und ihre Weltanschauung auf einem steinigen Weg geprüft, bis sie im Alter noch die Früchte dieser Korrektur ernten konnte. Jupiter im Steinbock zeigte auch, dass sie sich in der Zeit in Kairo zwar an die Gepflogenheiten und Gesetze der islamischen Kultur äußerlich gut anpassen konnte, dadurch ihre innere lebendige Beziehung zu Jesus Christus jedoch zunehmend verloren ging, wie sie im Buch schrieb.

Ihr Neptun in der Waage war in ein empfängliches Trigon zu ihrem Mond und Merkur eingebunden sowie in ein Sextil zu Pluto und Chiron, weshalb sie trotz der schmerzhaften Beziehungserfahrungen die Liebe (Neptun) und ihr Vertrauen in Gott nie ganz verlor.

Neptun Aspekte E. Stahlschmidt – IMPERASTRO

Der Mondknoten im Widder (Konflikt) im Quadrat zu Jupiter forderte schicksalhaft ein tieferes Verstehen ihrer Weltanschauungen und Glaubensfragen heraus. Sedna und Lameia auf dem Mondknoten stießen sie vom anfänglich weltlich und familiär erfolgreichen Podest durch den Verlust ihrer geliebten Kinder in ihre persönliche Hölle (Lameia), woraufhin sie angehalten war, darüber nicht zu verbittern, sondern durch Liebe und inneren Frieden wieder in himmlischen Sphären aufzusteigen.

Wenn auch die Kindesentführungen seitens des Vaters menschlich als auch nach deutschem Recht völlig unentschuldbar waren, sah man ihr schicksalhaftes Karma dennoch bereits in ihrer Radix angelegt. Durch die erhöhte Venus in den Fischen wurden ihr zuvor aber überhaupt erstmal vier gesunde Kinder geschenkt

Mond Opposition Chiron E. Stahlschmidt – IMPERASTRO

Noch ein paar Asteroiden um ihre Sonne

Um ihr Sonne gruppierte sich unter anderem die Asteroiden Luther, der den Bruch mit ihrem Mann wegen unterschiedlicher Glaubensvorstellungen anzeigte und Armisticia, die Hoffnung auf Frieden, die sie letztlich nach einer friedlichen Lösung suchen lies, weil sie nicht mit den selben Mitteln einer Rückentführung um die Kinder kämpfen konnte.

Stimmig ist auch der Asteroid Thusnelda exakt auf ihrer Sonne. Thusnelda heiratete ihren Mann Arminius, obwohl ihr Vater ihr zuvor davon abriet. Hier besteht die Parallele darin, dass auch Elisabeths Vater und Bruder ernsthafte Bedenken vor der Ehe äußerten und sie sich später ebenso von ihrem Mann trennte.

Asteroiden auf der Sonne E. Stahlschmidt – IMPERASTRO