Ohne die Liebe, ist alles vergeblich
Kann man Menschen missionieren? Kann man Menschen vor einem unglücklichen Schicksal retten?
Als junger Mensch war ich davon überzeugt, dass wenn Menschen die Wahrheit erfahren, sie dieser folgen werden. Mit heutiger Erfahrung weiß ich, dass nicht die Wahrheit und das Wissen darüber entscheiden, sondern ob der betreffende Mensch ein gutes Herz hat.
Wo die Herzenswärme in einem Menschen fehlt und die Führung im Leben nicht vom Herzen ausgeht, kommt im Endeffekt nichts raus. Man radelt als Berater, Lehrer und Missionar leere Kilometer und wirft Perlen vor die Säue. Aus einem Philosophen, Debattierer und Klugscheißer wird kein Erleuchteter. Er philosophiert, weil der Verstand in ihm die Oberhand hat, jedoch der Heilige Geist ihn nicht erreicht.
Menschen, die im Herzen leben und für die, die Liebe und das Heil ihrer Seele wichtiger ist, als irgendeine Erkenntnis, oder Rechtbekommen, werden vom Heiligen Geist inspiriert. Sie handeln intuitiv richtig, unabhängig davon, ob sie sich über die jeweilige Angelegenheit viele Gedanken gemacht hätten. Sie hören ihr Herz und handeln danach.
Besser allein
Die Menschen sollten in ihren Beziehungen deutlich wählerischer sein. Meine Lebenserfahrung hat mich gelehrt, dass wir niemand an uns heranlassen sollten, wo unser Herz im Grunde nein sagt. Wir fühlen die Zukunft unserer Beziehungen, wenn wir nicht selbstsüchtig etwas von anderen haben wollen.
Etwas Gutes entsteht langfristig nur, wenn sich beide Menschen lieben und sich gegenseitig Gutes wollen. Das sind Freunde und daraus kann etwas wachsen, was dauerhaft Glück für alle Beteiligten bringt.
Wenn jedoch bei einem der Beiden die Liebe und der gute Wille nicht vorhanden sind, sondern andere Bewegründe für diese Beziehung herrschen, dann sollte man diese Beziehung besser gar nie eingehen. Egal, was sie einem scheinbar an Vorteilen verspricht.
Dasselbe gilt auch für alle ernsthaften Lehrer-Schüler Beziehungen. Blickt man zurück, dann sieht man als spiritueller Lehrer genau, dass nur dort, wo die Herzensbasis von vornherein gepasst hat, im Endeffekt auch etwas rausgekommen ist.
Es geht nicht darum, dass jemand dein Wissen, dass du als spiritueller Lehrer vermittelt hast, verstanden hat. Das gelingt einem als Lehrer bei den meisten Schülern, denn die Intelligenz spielt immer eine untergeordnete Rolle.
Es geht darum, ob die Seele des Schüler für die Liebe empfänglich ist und sich öffnen kann, sodass das Wissen auf fruchtbaren Boden fällt.
Das Wissen, das erleuchtet, ist ein scharfes Schwert, dass zwischen Gut und Böse trennt. Die Seele, die jedoch für die Wahrheit noch nicht bereit ist, weil es ihr an Liebe und Reinheit mangelt, wird die Wahrheit meiden, ja notfalls denjenigen bekämpfen, der sie damit konfrontieren könnte.
Der Guru und der Apostel
Es ist gut, das anzubieten, was man anzubieten hat, damit einem später nicht vorgeworfen werden kann, man hätte nichts aus seinen Talenten gemacht. Es ist jedoch besser zu warten, bis jemand an uns herantritt und wir sehen, dass sein Charakter passt, als jemand durch “irgendwelche Verkaufsstrategien” an uns heranzulocken, um ihn in irgendeiner Hinsicht für unsere Sache zu gewinnen.
Viele stehen bei dem Bestreben, um als spiritueller Lehrer und oder Berater ihr Einkommen zu bestreiten, vor dem Problem, dass es inzwischen tausende spirituelle Lehrer und Berater gibt.
Bedenken Sie, Masse ist nicht Klasse. Die Masse läuft immer dem Durchschnitt nach, weil sie belogen werden will.
Ihre eigene Aura muss den Magnetismus entwickeln, durch den sie ihre Klienten und Schüler anziehen werden, die in den meisten Fällen in unserem Umkreis inkarniert haben.
Unterschätzen sie nie die geografische Nähe. Sie ist Ausdruck von Verwandtschaft und gemeinsamer Geschichte.
Beim spirituellen Lehren sollten sie nie irgendwelche falschen Kompromisse machen. Wo die Herzensbasis noch nicht ganz stimmig ist, weil diese Entwicklung in früheren Inkarnationen noch nicht stattgefunden hat, oder derjenige eventuell sogar auf dem falschen Pfad unterwegs war, bleiben sie als Lehrer besser zurückhaltend. Der Klient, der Abonnent, oder der Schüler, der sich uns langsam annähert, muss zum Freund im Geiste werden und sich als Freund erweisen, der dieselbe Kutte trägt und denselben Preis wie alle anderen zahlt. Die Schlauen brauchen sie nicht, nur die Aufrichtigen.
Ein Apostel wird man nicht in einer Inkarnation und ein Erleuchteter auch nicht.
Derjenige, der schon mal ein Erleuchteter war, wird wieder den Weg ins Licht finden, wenn auch die gegenwärtigen Bedingungen durch den kollektiven Glaubensabfall in der Welt deutlich schwieriger sind als vor tausend Jahren.