Das mystische Band der Einweihung
In der Beziehung zwischen dem Lehrer und dem Schüler besteht ein mystisches Band. Diese Verbindung besteht in der Regel aus einer vorgeburtlichen Geschichte, die beide seit langem miteinander verbindet.
Der Annäherung an einen eingeweihten spirituellen Lehrer geht ein langer Prozess voraus, der einige Inkarnationen in Anspruch nehmen kann. Die Einweihung selbst ist ebenso ein langsamer Prozess, der mehrere Inkarnationen in Kauf nehmen kann. Ein Apostel entscheidet sich nicht in einer Inkarnation dazu ein Apostel zu werden, sondern ist ein Mensch, der bereits mehrmals sein Leben für seinen Glauben unter verschiedenen Umständen eingesetzt hat.
Wer einmal der Schüler eines spirituellen Eingeweihten geworden ist, wollte auch in späteren Inkarnationen keinen anderen Lehrer mehr, sofern die Beiden einmal zu Freunden geworden sind.
Lehrer-Schüler Beziehungen sind jedoch selten erfolgreich. Das sollte man sich auch vor Augen führen. Von hundert Schülern, die der Lehrer an sich heranlässt, werden nicht mehr als fünf echte spirituelle Lehrer hervorgehen, die wiederum ein paar Lehrer hervorbringen werden.
Ebenso werden aber auch ein paar Schüler zu Verrätern und Feinden werden. Das ist völlig normal und darauf sollte sich ein jeder einstellen, dessen Ziel darin besteht ein spiritueller eingeweihter Lehrer zu werden.
Ein echter Lehrer konfrontiert den Schüler mit seinem Schatten. Der Schüler wird sich unausweichlich seinen Dämonen stellen müssen. Die Entscheidungen, die er im Zuge dessen trifft, werden ihn erst zu einem Schüler und Weggefährten machen, der eines Tages auch ein echter Freund und Eingeweihter geworden ist, der ebenso wie sein Lehrer nur Gutes für den Schüler will, nur Gutes für seinen Lehrer will und ihm vertraut, dass er sicher ans Ziel kommt, wenn er die Reise mit ihm durchzieht.
Das mystische Band, welches sich nun beginnt zwischen ihnen herauszubilden, besteht aus einem telepathischen Band und einem Band des Schicksals. Was dem Einen widerfährt, widerfährt auch dem Anderen. Die Stufe, die der Meister vorwärts schreitet, schreitet auch der Schüler auf seiner Ebene vorwärts.
Deswegen hat der spirituelle Meister nur wenige geprüfte Schüler, denn er schleift niemand den Berg hinauf, der nicht selbst willig ist den Weg zu gehen.
Theorie und Praxis
Zahlreiche spirituell interessierte Menschen haben bereits zig Bücher gelesen, in welchen es einen spirituellen Meister gab. In der Theorie wurden sie bereits alle vom Schüler zum Erleuchteten, doch von der Praxis haben sie keinen Tau. In der Praxis scheitern nicht 99%, sondern 99,99%. Von tausend potentiellen Schülern z.B. im deutschsprachigen Raum wird nur einer ebenso zu einem Eingeweihten werden, wenn überhaupt.
Es kommen zwar mehr oder weniger alle auf ihrem spirituellen Weg vorwärts, wenn es ihnen gelingt ihr Leben lang auf dem Weg zu bleiben, doch ein Meister zu werden, war das Ziel aller Götter und Halbgötter, die in Inkarnation traten und selbst diese haben es nur ab und zu geschafft, in Inkarnation wieder zu echten Eingeweihten zu werden.
Auf Erden das Göttliche zu erwecken und in voller Pracht hervorzubringen, bedarf eines Herkules, dem es gelingt sein Ego zu erschlagen.

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Herkules Visconti Tarot
Es ist ein schmerzhafter Pfad auf Erden bis wir ein Bewusstsein entwickelt haben und ein Leben leben, als ob wir im Himmel leben würden, erwacht und uns der Ewigkeit und unserer Unsterblichkeit bewusst geworden.

Der Gehängte / Visconti Tarot
Nur der Liebende und Heilige wird dieses Bewusstsein des Gehängten erlangen, der die Welt mit Gottes Augen sieht. Er arbeitet an Gottes Seite für das Erwachen der Menschheit und nimmt sich selbst nicht wichtig.