Das Leben der Anderen
Wer das Leben anderer lebt, um deren Vorstellungen und Erwartungen an unsere Person gerecht zu werden, wie dies vielen Menschen durch ihre Eltern-Kind Beziehung widerfährt, der wird im Alter das Gefühl haben, sein Leben nicht gelebt zu haben.
Es sind nicht wenige Erwachsene, die auf ein Leben zurückblicken, das für sie unzufriedenstellend verlaufen ist, weil sie das Gefühl hatten, sich nie verwirklicht zu haben. In den meisten Fällen sehen wir eine verletzte oder geschwächte Sonne in ihrer Radix.
Eine seelisch gesunde selbstbewusste Persönlichkeit sehen wir meist bei Menschen, die von ihren Eltern als das erkannt und geliebt worden sind, die sie sind. Wer zu wenig Liebe erhalten hat, weil er den Vorstellungen und Erwartungen der Eltern nicht entsprechen konnte (das ist ja nicht Liebe, selbst wenn gut gemeint) und deswegen unter einem schlechten Gewissen litt und vielleicht das bedrückende Gefühl hatte, nicht genügend geliebt zu werden, dem mangelt es oftmals später an der Kraft, dem Mut und dem Glauben, um schöpferisch zu werden und aus dem Potential, welches er in sich trägt, etwas zu machen, um der Welt ein Vermächtnis zu hinterlassen.
Er nimmt sein Leben nie selbst in die Hand, sondern bleibt gehemmt und abhängig von der Zustimmung durch andere.
Unerkannt, als der, der man ist und wofür man bestimmt ist, entwickeln sich viele Menschen seelisch nicht gesund. Geprägt vom Gefühl nicht geliebt worden zu sein, tut man selbst als Erwachsener nicht das, womit man sich identifizieren würde, sondern versucht noch immer Erwartungen anderer gerecht zu werden, anstatt der zu sein, das zu tun und so zu handeln, wie man ist und woran man glaubt.
Anstatt Stärke (Sonne) zu entwickeln, bleiben diese Menschen bedürftig und sind eifersüchtig auf alle, die besser und erfolgreicher sind und etwas aus ihrem Leben gemacht haben. Man ist nicht fähig sich mitzufreuen am Erfolg anderer, also Größe zu haben, sondern ist geneigt diese zu beneiden.
Die geschwächte Sonne hat nie zum Strahlen begonnen und niemand ist auf ihr Licht aufmerksam geworden. Das eigene Leben empfindet man als bedeutungslos.
Stärke bedeutet vorwärtsschreiten
Um sich aus diesem trübseligen Kreislauf eines identitätslosen Lebens zu befreien und vielleicht noch immer nach Schuldige dafür zu suchen, müssen wir Stärke entwickeln, um unsere Radix zu verwirklichen, insbesondere AC, Sonne und MC. Die Aufgaben, die an diesen drei Punkten in unserer Radix stehen, sind Grundbedingungen, die wir erfüllen müssen, um in unsere Kraft zu kommen und unser Licht zum Strahlen zu bringen.
Wir können unsere Vergangenheit nicht mehr ändern und keine unserer Entscheidungen rückgängig machen, denn alles hat seine Zeit im Leben. Wir können auch unsere Eltern nicht mehr ändern, ebenso wenig wie es Sinn macht, ihnen etwas zu beweisen, um bis zu ihrem Tod ihren Erwartungen gerecht zu werden.
Jeder Mensch, muss das Leben leben, wozu er bestimmt ist durch seine Radix. Tut er das, wird er sein Leben und Schicksal verstehen und letztlich das Beste daraus machen und damit zufrieden werden können.
Verstehen wir unsere Radix, werden wir auch die Kraft haben, um diese zu verwirklichen. Deswegen sollten wir uns auch immer wieder mit unserem Horoskop beschäftigen, um uns selbst, unsere Beziehung zu Gott und dem Göttlichen, wie auch unsere Schattenseiten genau zu kennen.
Die täglichen Transite gilt es ebenso zu beobachten, um das Bestmögliche daraus zu machen und um den Zusammenhang der Ereignisse in der Außenwelt, mit unserer inneren Entwicklung astrologisch zu verbinden.
Stärke zu entwickeln, bedeutet sich weder vor Fehler und Niederlagen zu fürchten, sondern das Leben als eine Schule zu betrachten, in welcher man nach jeder Lektion etwas Neues lernt. Wer fällt muss aufstehen und weitergehen, wie ein Widder. Darin zeigt sich Stärke.
Wer jammert und anderen die Schuld dafür gibt, dass er gerade am Boden liegt, vergeudet sinnlos seine Lebenszeit. Es ändert nichts am Umstand, dass er am Boden liegt und versucht andere in sein Leiden hineinzuziehen, weil er nicht die Kraft aufbringt, um selbst wieder aufzustehen und vorwärts zu gehen.
Um Stärke zu haben, müssen wir nicht nur an uns selbst glauben, sondern auch Ideale haben, am besten an Gott glauben. Wer sich niemand zum Vorbild macht, ein Ideal verfolgt und schlussendlich Gott erwählt, dem wird es an Liebe mangeln. Seine Selbstverwirklichung endet bei Luzifer, der in Wirklichkeit aus Eifersucht auf Gott, noch immer um Anerkennung ringt, weil er sich von seinem Vater nicht geliebt und anerkannt fühlte, sodass er gegen ihn rebellierte.
Luzifers Vaterkonflikt
Luzifers Radix seiner letzten Verkörperung spricht Bände und zeigt uns die dramatische Eltern-Kind Beziehung.
Die geschwächte Sonne (Vaterbeziehung) umringt von Mars (Wut, Konkurrenz) und Saturn (Minderwertigkeit, Strenge, Härte).
Weil man sich mit Dido am Aszendenten zurückgesetzt fühlt, schwört man Rache und wird zum Antichristen (Achristou/AC) und Schwarzmagier (Isthar). Ein Martyrium durchleidend, wissend um seine Schuld und Sündhaftigkeit, weswegen Sonne umringt wird von den Asteroiden Lucifer, Ilsebill, Paradise, Tezcatlipoca und Zeus = der undankbare Zerstörer des Paradieses, der zu einem auflehnenden wütenden Teufel geworden ist.
Weil er mit Pluto/Deucalion eine Katastrophe ausgelöst hat, wirkt noch immer das Trauma der Verbannung aus der himmlischen Familie in ihm nach (Pluto/Chiron/Mond in Fischen). Sowohl vom Vater (Sonne), als auch von der Mutter (Mond) verstoßen. Pluto/Mond/Chiron ist nicht nur das Trauma der Vertreibung aus der Sippe, sondern auch die Mutter, die ihr Kind ablehnt.
Transformation
Fühlen wir uns zu wenig geliebt, müssen wir selbst mehr lieben, anstatt zu hassen. Schulden und ein Defizit kann man nicht mit noch mehr Schulden machen ausgleichen.
Alles entscheidend und unser Kriterium sollte sein, ob wir letztendlich die Liebe der himmlischen Familie in unserer Seele fühlen und um eine gute Beziehung zu Gott und die Engeln wissen. Fühlen wir uns von Gott und den Engeln geliebt, wie wir sind und handeln, oder haben wir das Gefühl etwas vor ihnen verbergen zu müssen und kehren uns deswegen von ihnen ab?
Wenn jedoch diese Beziehung in uns stimmt, dann wird früher oder später, in einer unser darauffolgenden Inkarnationen auch die Beziehung zu unseren Eltern wieder stimmen und wir werden in eine Familie inkarnieren, in welcher wir als der erkannt und geliebt werden, der wir sind und wofür wir bestimmt sind.